Sir András Schiff: Novembernacht
Anneliese Brost Musikforum Ruhr
Marienplatz 1
Bochum
Sir András Schiff: Novembernacht
Uraufführung von Luca Lombardi
Legendär sind seine Bach- und Beethoven-Zyklen, und immer wieder stehen Haydn, Mozart, Brahms und Schubert auf seinen Konzertprogrammen. Dazu kombiniert Sir András Schiff Klavierwerke von Bach, Bartók und Janáček zu spannenden Zyklen. Als Pianist sieht er es als seine Aufgabe an, neugierig zu machen und Zusammenhänge zwischen den Stücken zu finden. „Mich interessiert nur die beste und größte Musik. Und davon gibt es so viel für Klavier. Es ist ein Geschenk“, bekannte er einmal in einem Interview für das Magazin der Berliner Philharmoniker. Der aus Ungarn stammende Musiker, der seit 2001 britischer Staatsbürger ist und von Königin Elizabeth II in den Adelsstand erhoben wurde, tritt nun bereits zum 24. Mal beim Klavier-Festival Ruhr auf. Neben Werken von Haydn und Beethoven wird er in Bochum zwei zeitgeschichtlich motivierte Stücke spielen. Leoš Janáček komponierte seine Sonate als Hommage an einen ermordeten Arbeiter, Karl Amadeus Hartmann verarbeitete seinen Schrecken über die NS-Greuel in seinem Klavierwerk.
Dazu bringt Schiff „Novembernacht“ des italienischen Komponisten Luca Lombardi, ein Auftragswerk des Klavier-Festivals Ruhr, zur Uraufführung. Das zur Erinnerung an die Pogromnacht 1938 als Auftragswerk für das Klavier- Festival- Ruhr komponierte Stück wurde für den Pianisten Sir András Schiff geschrieben.
Luca Lombardi hatte 2010 das Stück "Gilgul" für Trompete und Orgel zur Erinnerung an die Opfer des SS- Massakers von Sant`Anna di Stazzema geschrieben, das dort 2010 im Rahmen der Konzerte der Friedensorgel uraufgeführt wurde.