Il tempo rapisce la bellezza. Alter und Schönheit als kontrastierende Motive im Werk von Gian Domenico Cerrini (1609 – 1681)

Giovanni Domenico Cerrini, genannt Cavalier Perugino (Perugia 1609 – 1681 Rom), ist ein von der Forschung weniger beachteter, wenngleich überaus interessanter Künstler des 17. Jahrhunderts.

In der Kasseler Gemäldegalerie befinden sich drei ihm zugeschriebene Werke. Eines der beiden stellt die Zeit dar, welche die Wahrheit enthüllt (Abb.), ein weiteres zeigt die Zeit die Schönheit raubend. Dies sind nur zwei Beispiele, in denen Alter und Schönheit bzw. Jugend im Kontrast bildbestimmend sind.

Der Vortrag soll zum einen Cerrini als Maler ins Rampenlicht rücken und die Motive in ihrer Entstehungszeit kontextualisieren.

Kurhessische Gesellschaft für Kunst und Wissenschaft in Verbindung mit Hessen Kassel Heritage und der Deutsch-Italienischen Gesellschaft

Ein besinnlicher Spaziergang durch die Uffizien in Florenz

Im Rahmen dieses Vortrages werden Werke aus der Sammlung der Uffizien vorgestellt, die einen Bezug zu christlichen Themen in der vorweihnachtlichen Zeit haben. Zu denken ist an die drei Darstellungen der Madonna von Cimabue, Duccio und Giotto und auch an die Werke von Raffael. Darstellungen der Verkündigung, beispielsweise von Leonardo da Vinci und der Geburt Christi. Oder das berühmte Tondo von Michelangelo, das die Hl. Familie zeigt. Diese Werke ermöglichen eine besinnliche Einstimmung in dieser besonderen Zeit.

„Amemone, eine Gastwirtin weithin berühmt und von tadellosestem Ruf“

Die ökonomische und soziale Rolle von Frauen in Pompei und anderen italienischen Städten während der römischen Kaiserzeit

In der römischen Kaiserzeit prägten Frauen das städtische Leben wesentlich mit – ökonomisch wie sozial. Trotz gesellschaftlicher Normen, die Frauen auf das Haus beschränkten, waren sie oft gezwungen, zum Haushaltseinkommen beizutragen. In Läden, Werkstätten und Kneipen agierten sie als Händlerinnen, Handwerkerinnen oder Buchhalterinnen. Inschriften und Darstellungen unterschätzen ihre Rolle häufig, doch ökonomische Notwendigkeiten und rechtliche Spielräume erlaubten ihre Teilhabe am ökonomischen Geschehen. Orte wie tabernae dienten darüber hinaus als soziale Treffpunkte, in denen Frauen als Akteurinnen wirkten. Sie stärkten Nachbarschaften, verbreiteten Informationen und trugen zur urbanen  Gemeinschaftsbildung bei – als zentrale, wenn auch oft unsichtbare, Trägerinnen des öffentlichen Lebens.

Winckelmann Vortrag in Verbindung mit Hessen Kassel Heritage, der Deutsch-Italienischen Gesellschaft und dem Verein Kasseler Freunde der Antike

Casanova vom Playboy in Venedig zum Bibliothekar in Dux

Casanova- vom Playboy in Venedig bis zum Bibliothekar in Dux Casanova war mehr als ein „Frauenflüsterer“. Seine Vita spiegelt alle Facetten des 18. Jahrhunderts wider. Casanova (1725-1789), jener berühmte Venezianer, führte ein Leben, bestimmt von Zufall und Planung, von Unsinn und Vernunft.

Die Persönlichkeit Casanovas muss verstanden werden in ihrer Abhängigkeit von Politik und Gesellschaft  mit ihren Kriegen und Verlogenheiten.

Die reich bebilderte PowerPoint Präsentation, belegt eindrucksvoll Casanovas Lebensstationen. Sie sind durchzogen von lustvollem Glück und qualvollem Leid. Nach unerfüllter Kindheit, mühsamem Studium in Padua, ausschweifendem Leben und gefährlicher Gefangenschaft in den Bleikammern des Dogenpalastes, gelingt Casanova die Flucht aus Venedig. In diversen Orten außerhalb Italiens hält er sich auf. Berufliche und private Erfolge und Misserfolge sind ihm beschieden. Seine Rückkehr nach Venedig enttäuscht ihn.

Am Ende seiner amourösen Laufbahn diente Giacomo Casanova (1725-1798) dem Fürsten Waldstein von 1785 bis 1798 als Bibliothekar einer umfangreichen Buchsammlung in Schloß Dux, Böhmen. Die Bibliothek war bedeutend, sie umfasste insgesamt 22 000 Bände.

Tizian und das goldene Zeitalter venezianischer Malerei

Stadtbibliothek Bielefeld in Kooperation mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Bielefeld.

Die neue italienische Mobilität in Deutschland: nur eine andere Form der Emigration?

Die Porträtfotografien von Vincenzo Grauso zeigen Italiener:innen, die ihr Heimatland verlassen haben und als neue Generation von Migrantinnen und Migranten
seit 2000 in Deutschland leben. Grauso forscht mit seiner fotografischen Studie nach, welche Erfahrungen sie in Deutschland machen, was die Abwanderung für Italien und Deutschland bedeutet.

Nur ein Ragù? Bologna (“la dotta, la grassa, la rossa”) und seine Umgebung

Bologna, Ferrara, vermutlich auch andere Städte in der Umgebung sind einige Ziele unserer nächsten Studienreise im Oktober 2026.

Dott. Cesare Ghilardelli (Italienisches Kulturinstitut Stuttgart, Vorsitzender des Freundeskreises der Emilia Romagna in Stuttgart) wird uns mit seinem Vortrag, mit
seinen Kenntnissen und mit seiner Leidenschaft für Musik und Oper, auf diese Reise einstimmen.

Paduas Glanzzeit in der Frührenaissance

Padua, bekannt als Stadt des Heiligen Antonius, war bereits in der Frühzeit der Renaissance eine der prächtigsten Städte des florierenden Italiens. Die Arena-Kapelle mit dem Freskenzyklus von Giotto ist nur einer von vielen Mosaiksteinen wie dem Palazzo della Ragione, der Reggia Carrarese, dem Baptisterium, den Oratorien von San Giorgio und San Michele oder dem geheimnisvollen Torre dell’Orologio. Die Freskenzyklen aus dieser Zeit sind heute Weltkulturerbe, und auch Donatello, Andrea da Mantegna und Tizian haben hier prägend gewirkt. Petrarca wählte Padua zu seinem Wohnsitz und hat seine literarischen Spuren hinterlassen. Engert führt gewohnt versiert und fundiert ein in die Prachtentfaltung unter den herrschenden Carrara, die die Kunst an ihrem Hofe beispielhaft förderten, beleuchtet Architektur, Malerei, Literatur und Gesellschaft, aber auch das damalige Alltagsleben.

Dr. Klaus Engert, geboren 1964 in Würzburg, widmete sich bereits im Studium u.a. an der Universität Bologna bei Umberto Eco der italienischen Sprache, Geschichte und Kunstgeschichte und der italienischen Kultur des 14. Jahrhunderts. 2019 erschien seine Dante-Biographie, 2022 seine Boccaccio-Biographie und 2024 seine Petrarca-Biographie. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

Die Welfen und der Carnevale veneziano

Die welfischen Herzöge Georg Wilhelm (1624-1705), Johann Friedrich (1625-1679) und Ernst August (1629-1698) reisten gerne zum Karneval nach Venedig, denn sie meinten, sie müssten erst einmal die Vergnügen dieser Welt kennen lernen, bevor sie auf Schlachtfeldern oder in muffigen Amtsstuben ihrer Berufung nachgehen sollten. Für 1600 Dukaten im Jahr hatten die Brüder den Palazzo Foscari am Canal Grande gemietet. 1679, auf der 5. Venedigreise, waren z.B. 93 Mitreisende mit 109 Pferden und Maultieren unterwegs. Von Januar bis August 1686 fand die letzte Reise statt, denn der hannoversche Hofkämmerer und Ernst Augusts Frau Sophie befürworteten einen Opernbau in Hannover, der dem Land letztlich viel Geld sparen sollte, weil er den Herzog von seinen ruinösen Reisen nach Italien abhielt.

Irmgard Bogenstahl ist ehemaliges Vorstandsmitglied der DIK und seit 1990 als Diplom-Pädagogin in der Erwachsenenbildung tätig.

Die Resistenza und ihr Nachleben in der italienischen Republik – 80 Jahre später

Die italienische Resistenza bezeichnet die Gesamtheit der politischen und militärischen Bewegungen, die sich nach dem Waffenstillstand von Cassibile in Italien im Rahmen des Befreiungskriegs formierten.

Der Vortrag zeichnet die verschiedenen Etappen des Entstehungsprozesses des Partisanenkampfes gegen die deutsche Besatzung und das faschistische Regime sowie deren unterschiedliche Trägergruppen nach. Darüber hinaus behandelt er die historische Erforschung der Resistenza und thematisiert auch deren politisches Nachleben. Er setzt sich schließlich mit der Frage auseinander, welche Bedeutung die Resistenza heute noch für das politische Selbstverständnis der italienischen Demokratie hat.

Stefan Laffin ist Quidde-Fellow am Deutschen Historischen Institut in Rom. Zuvor forschte und lehrte er an den Universitäten Bielefeld und Hannover. Stipendien führten ihn außerdem an deutsche, italienische und US-amerikanische Institutionen. Seine Publikationen kreisen um Themen der Besatzungsgeschichte, der Wissenschaftsgeschichte sowie dem transnationalen Faschismus und der Food History.