Deutsche Partisanen. Widerstandskämpfer im besetzten Italien
Der 25. April 2025 markiert in Italien den 80. Jahrestag der Befreiung vom Nazifaschismus. Auch aus deutscher Sicht gibt es gute Gründe, an diesen Tag zu erinnern. Denn es gab Deutsche – Soldaten der Wehrmacht – die sich in Italien dem Faschismus widersetzt haben. Einige Dutzend, vielleicht Hunderte, desertierten, schlossen sich den Partisanen an und kämpften an deren Seite gegen SS und Mussolini-Regime.
Rudolf Jacobs, Walter Fischer, Heinz Riedt - drei von mehren hundert, vielleicht tausend Deutschen, die in Italien im 2. Weltkrieg die Resistenza verstärkt haben und gegen die deutsche Wehrmacht, gegen SS und die italienische Faschisten kämpften. Die meisten kamen als Soldaten, desertierten und wurden Partisanen. Ihre Geschichte wurde nach Ende des Krieges in Westdeutschland verdrängt und vergessen und auch in Ostduetschland weitgehend ignoriert oder instrumentalisiert.
In Zusammenarbeit mit Das Erich Kästner Haus für Literatur.
Die neue italienische Mobilität in Deutschland: nur eine andere Form der Emigration?
Die Porträtfotografien von Vincenzo Grauso zeigen Italiener:innen, die ihr Heimatland verlassen haben und als neue Generation von Migrantinnen und Migranten
seit 2000 in Deutschland leben. Grauso forscht mit seiner fotografischen Studie nach, welche Erfahrungen sie in Deutschland machen, was die Abwanderung für Italien und Deutschland bedeutet.
Nur ein Ragù? Bologna (“la dotta, la grassa, la rossa”) und seine Umgebung
Bologna, Ferrara, vermutlich auch andere Städte in der Umgebung sind einige Ziele unserer nächsten Studienreise im Oktober 2026.
Dott. Cesare Ghilardelli (Italienisches Kulturinstitut Stuttgart, Vorsitzender des Freundeskreises der Emilia Romagna in Stuttgart) wird uns mit seinem Vortrag, mit
seinen Kenntnissen und mit seiner Leidenschaft für Musik und Oper, auf diese Reise einstimmen.
Paduas Glanzzeit in der Frührenaissance
Padua, bekannt als Stadt des Heiligen Antonius, war bereits in der Frühzeit der Renaissance eine der prächtigsten Städte des florierenden Italiens. Die Arena-Kapelle mit dem Freskenzyklus von Giotto ist nur einer von vielen Mosaiksteinen wie dem Palazzo della Ragione, der Reggia Carrarese, dem Baptisterium, den Oratorien von San Giorgio und San Michele oder dem geheimnisvollen Torre dell’Orologio. Die Freskenzyklen aus dieser Zeit sind heute Weltkulturerbe, und auch Donatello, Andrea da Mantegna und Tizian haben hier prägend gewirkt. Petrarca wählte Padua zu seinem Wohnsitz und hat seine literarischen Spuren hinterlassen. Engert führt gewohnt versiert und fundiert ein in die Prachtentfaltung unter den herrschenden Carrara, die die Kunst an ihrem Hofe beispielhaft förderten, beleuchtet Architektur, Malerei, Literatur und Gesellschaft, aber auch das damalige Alltagsleben.
Dr. Klaus Engert, geboren 1964 in Würzburg, widmete sich bereits im Studium u.a. an der Universität Bologna bei Umberto Eco der italienischen Sprache, Geschichte und Kunstgeschichte und der italienischen Kultur des 14. Jahrhunderts. 2019 erschien seine Dante-Biographie, 2022 seine Boccaccio-Biographie und 2024 seine Petrarca-Biographie. Er ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.
Gemeinsam mit einem süditalienischen Koch wandert der Münchner Reisebuchautor Thomas Bauer 500 Kilometer auf Franz von Assisis Spuren von Florenz nach Rom. In der Toskana biegen die beiden dutzendfach falsch ab, bei Gubbio landen sie in den Armen einer umbrischen "mamma". Unterwegs entlocken Bruno und Thomas energischen Damen, flinken Kellnern und reizenden Mädchen die besten Geschichten und Kochrezepte aus Nord- und Mittelitalien. Denn am besten lernt man seine Gastgeber kennen, wenn man mit ihnen isst. Sie alle tragen bei zu dieser Geschichte eines ungewöhnlichen Pilgerwegs, die gewürzt ist mit markanten Erlebnissen, unverhofften Begegnungen und einer Extraportion Witz.
Ein Stück Italien. Ein moderner Reisebericht. Und die Geschichte einer deutsch-italienischen Freundschaft.
Bruno ist Süditaliener. Mit zwanzig folgte er einer Schönheit aus Cuxhaven nach Deutschland und blieb in München hängen, wo er die Kantine des Goethe-Instituts leitete. Er singt gerne und laut, besonders wenn es bergauf geht, kennt alle Kräuter am Wegrand und außerdem das beste Rezept für Tagliatelle.
Thomas stammt aus Stuttgart und arbeitet für das Goethe-Institut in München, in dem Bruno kocht. Er hat die Welt bereist und darüber geschrieben. Von Italien ist er fasziniert, seit er mit fünf Jahren das erste Mal Tiramisu probiert hat. Seither kommt er möglichst jedes Jahr zurück.
Am 26.09.2025, seinem Geburtstag, präsentiert Thomas Bauer die Höhepunkte seiner Wanderung durch Italien, berichtet von lehrreichen Irrwegen und urkomischen Begegnungen. Seine Reisebilder werden dabei mit Live-Musik untermalt. Lernen Sie Italien ganz neu und anders kennen!
Mit freundlicher Unterstützung von Die Sparkasse Bremen.
Die Welfen und der Carnevale veneziano
Die welfischen Herzöge Georg Wilhelm (1624-1705), Johann Friedrich (1625-1679) und Ernst August (1629-1698) reisten gerne zum Karneval nach Venedig, denn sie meinten, sie müssten erst einmal die Vergnügen dieser Welt kennen lernen, bevor sie auf Schlachtfeldern oder in muffigen Amtsstuben ihrer Berufung nachgehen sollten. Für 1600 Dukaten im Jahr hatten die Brüder den Palazzo Foscari am Canal Grande gemietet. 1679, auf der 5. Venedigreise, waren z.B. 93 Mitreisende mit 109 Pferden und Maultieren unterwegs. Von Januar bis August 1686 fand die letzte Reise statt, denn der hannoversche Hofkämmerer und Ernst Augusts Frau Sophie befürworteten einen Opernbau in Hannover, der dem Land letztlich viel Geld sparen sollte, weil er den Herzog von seinen ruinösen Reisen nach Italien abhielt.
Irmgard Bogenstahl ist ehemaliges Vorstandsmitglied der DIK und seit 1990 als Diplom-Pädagogin in der Erwachsenenbildung tätig.
Die Resistenza und ihr Nachleben in der italienischen Republik – 80 Jahre später
Die italienische Resistenza bezeichnet die Gesamtheit der politischen und militärischen Bewegungen, die sich nach dem Waffenstillstand von Cassibile in Italien im Rahmen des Befreiungskriegs formierten.
Der Vortrag zeichnet die verschiedenen Etappen des Entstehungsprozesses des Partisanenkampfes gegen die deutsche Besatzung und das faschistische Regime sowie deren unterschiedliche Trägergruppen nach. Darüber hinaus behandelt er die historische Erforschung der Resistenza und thematisiert auch deren politisches Nachleben. Er setzt sich schließlich mit der Frage auseinander, welche Bedeutung die Resistenza heute noch für das politische Selbstverständnis der italienischen Demokratie hat.
Stefan Laffin ist Quidde-Fellow am Deutschen Historischen Institut in Rom. Zuvor forschte und lehrte er an den Universitäten Bielefeld und Hannover. Stipendien führten ihn außerdem an deutsche, italienische und US-amerikanische Institutionen. Seine Publikationen kreisen um Themen der Besatzungsgeschichte, der Wissenschaftsgeschichte sowie dem transnationalen Faschismus und der Food History.
Vom Schlachtfeld ins Lager nach Deutschland: Carlo Emilio Gaddas Kriegserlebnisse und ihre literarische Verarbeitung
Der italienische Schriftsteller Carlo Emilio Gadda ist vor allem für seine komplexen und tiefgründigen Werke bekannt, die sich mit den düsteren und oft widersprüchlichen Aspekten der menschlichen Existenz befassen. Ein zentraler Abschnitt seines Lebens, der seine literarische Entwicklung maßgeblich beeinflusste, waren seine Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, insbesondere während seiner Gefangenschaft nach der Schlacht von Karfreit (Caporetto).
Der Vortrag beleuchtet Gaddas persönliche Kriegserfahrungen und die Zeit, die er als Kriegsgefangener im Lager von Celle verbrachte. Anhand literaturwissenschaftlicher Analysen wird aufgezeigt, wie Gadda die traumatischen Erlebnisse des Krieges in seine Werke integrierte und welche Rolle diese Erfahrungen für seine Sicht auf die menschliche Psyche und das europäische Kriegsverständnis spielten. Der Krieg als Zäsur in Gaddas jungem Leben wird dabei nicht nur als biografische episode, sondern auch als literarisches Thema betrachtet, das in seinen späteren Arbeiten eine tragende Rolle spielt. Der Vortrag geht dabei auch der Frage nach, wie Gaddas Auseinandersetzung mit dem Erlebten eine spezifische, moderne Kriegsliteratur prägte und welchen Einfluss diese auf die nachfolgende italienische Literatur hatte.
Ieri ed oggi – Fotoausstellung zur italienischen Emigration
In Kooperation mit dem Italienischen Generalkonsulat und ComItEs Hannover.