Kunst und Emanzipation – Italienische Malerinnen vom 16. bis 18. Jahrhundert

Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der italienischen Kunstgeschichte und entdecken Sie die oft übersehenen Meisterwerke weiblicher Malerinnen, die sich in einer von Männern dominierten Kunstwelt behaupten mussten! Obwohl sie oft gegen gesellschaftliche Widerstände zu kämpfen hatten, schufen sie in einer Zeit, in der Frauen kaum Zugang zur Kunstwelt gewährt wurde, großartige Beiträge.

In diesem Vortrag werden die Werke und Lebenswege von Künstlerinnen beleuchtet wie zum Beispiel Sofonisba Anguissola, Artemisia Gentileschi, Rosalba Carriera oder der Schweizerin Angelika Kauffmann, die lange Jahre ihres Lebens in Italien verbrachte.

Lassen Sie sich inspirieren von Geschichten voller Talent, Mut und Kreativität.

„Tyrannen, wie man sie macht und wieder loswird (mit und ohne Erfolg) – in Italien und im Reich“

Jacob Burckhardt hat in seinem berühmten Buch über die Renaissance einige Zeilen über die Tyrannenherrschaft geschrieben, in dem Abschnitt „Der Staat als Kunstwerk“. Er bezog sich damit auf den erstaunlichen Übergang von der selbstbestimmten Stadtkommune zur Einzelherrschaft der Signoria. Seit ihrer Gründung als Schwureinungen im 11. Jahrhundert waren die italienischen Stadtkommunen auf das Prinzip der gemeinsamen Machtpartizipation gegründet, auf die prinzipielle Gleichheit der Entscheidenden, auf die permanente Ämterrotation. Diesem Idealbild standen harte Faktions- und Bürgerkämpfe um Macht und Reichtum entgegen, im Zuge derer äußere Potentaten (Podestà und Condottieri) als Garanten von Recht und Ordnung herangezogen wurden. Das war ein gefährliches Spiel, denn wer es vermochte, strebte bald nach der Alleinherrschaft, offen oder verdeckt.

Machiavelli hat später Bewunderung für diese Figuren ausgedrückt. Auch die Zeitgenossen haben die Tyrannis zunächst herbeigesehnt, bald aber stand sie ihnen als schreckliches Menetekel vor Augen. Die Lösung des Problems mit radikalen Mitteln wurde von Philosophen und Juristen erwogen. Die Wenigsten schafften es, sich dauerhaft an die Spitze eines Gemeinwesens zu setzen, viele von ihnen wurden nicht nur abgesetzt, sondern grausam ermordet. Diesen Dynamiken soll in dem Vortrag nachgegangen werden, im Italien des 12. bis 15. Jahrhunderts, von den Ezzelino da Romano in Verona und den Visconti in Mailand zu den Medici in Florenz, aber auch mit vergleichenden Seitenblicken nördlich der Alpen.

„Was blieb von den Etruskern“? Der Einfluss der einstigen Herren der Toskana auf Europas Kultur.

Obwohl die Römer die Etrusker seit dem 3. Jhdt. v. Chr. Stadt für Stadt unterwarfen und ihre nichtindogermanische Sprache zum Aussterben brachten, basierte die römische Kultur wesentlich auf der der Etrusker. Die sichtbaren Spuren etruskischen Lebens in der Toskana vermochten auch die Römer nicht auszulöschen. Die Gräber der Etrusker wurden in der Neuzeit als ein Vorratslager für griechische Vasen genutzt. Überall auf der Welt, auch in München, stehen sie in unseren Museen, und viele Besucher wissen nicht, woher sie stammen. Erst spät setzte die wissenschaftliche Erforschung der Etrusker ein. Werner Kellers weitverbreitetes Buch, „Denn sie entzündeten das Licht“ und große Ausstellungen wurden ihnen nach dem 2. Weltkrieg gewidmet und halten die Erinnerung an sie wach.

Ihr Einfluss auf unsere Kultur: z.B. Fasces und Faschismus, Fenster und Ginster sind etruskische Wörter; das Namenswesen; die Übernahme der griechischen Buchstaben, die zu unserer Schrift wurden.

„Dieser Anblick und die kühle erfrischende Meeresluft hat uns allen ein neues Leben gegeben“. Deutsche Italienreise des 18. und 19. Jahrhunderts an der Adriaküste

Die Adriaküste mit Rimini im Zentrum war das Traumziele vieler Deutsche in der Wirtschaftswunderzeit. Die wie Perlen an der Küstenlinie aufgereihten Orte waren aber schon viel früher Sehnsuchtsorte vieler Reisender. Darunter nicht weniger sehr namhafter Deutscher. Was machte eine Italienreise in der Zeit der Aufklärung und der Romantik überhaupt aus und warum besuchte man neben Venedig, Rom und Neapel auch Orte wie Rimini, Ancona oder Loreto? Eine Erklärung wird am 28. Januar gegeben.

Alessandro Manzoni "Die Verlobten”- Romantik und Geschichtsroman

In einer Zeitspanne von 18 Jahren konnte der Mailänder Schriftsteller Alessandro Manzoni in 38 Kapiteln 1839 den wohl bedeutendsten italienischen Roman bis zur Gegenwart veröffentlichen. Steht die romantische Liebesgeschichte der beiden aus einfachen Verhältnissen am Comer See aufgewachsenen Renzo und Lucia im Vordergrund, die Überwindung aller Hindernisse für ihre Hochzeit, verursacht durch den tyrannischen Adligen Rodrigo und dem ängstlichen Pater Don Abbondio, erweitert sich das Werk zu einem großartigen Gemälde der Zeit der spanischen Herrschaft in der Lombardei von 1628-30. Berühmt die Schilderungen zum Aufstand in Mailand wegen der Hungersnöte, beeindruckend die Darstellung der Pest. Die detaillierten Beschreibungen über die politische Situation in der Lombardei werden mit ironischen Vorbehalten begleitet, humoristische Reflexionen stehen neben Erläuterungen über die Frömmigkeit als innere Kraft der beiden Liebenden. Der Geist des Risorgimento relativiert den Charakter des historischen Romans,den angeblichen Manuskriptfund aus dem 17.Jahrhundert. Eingehende intensive Porträts, etwa vom legendären Erzbischof Borromeo, runden einen bemerkenswert vielseitigen Roman ab, der zwischen der Romantik und dem aufkommenden Realismus steht.

Am Ende wird der Blick auf seine beiden begleitenden Erzählungen „Die Nonne von Monza“ und „Die Schandsäule“ erweitert, auch auf seine Trauer-Ode über den Tod Napoleons 1821, die eine begeisterte Aufnahme bei Goethe fand.

Görz / Gorizia, crocevia di popoli

Gorizia (deutsch Görz, slowenisch Gorica, furlanisch Gurize) ist eine italienische Stadt am Isonzo im Nordosten Italiens in der Region Friaul-Julisch Venetien direkt an der Grenze zu Slowenien. Gorizia hat ca. 33.000 Einwohner  und war bis 2017 Hauptstadt der Provinz Gorizia. Daneben ist sie Sitz des Erzbistums Görz.

Von 1815 bis 1918 gehörte die Stadt zu Österreich. Nach dem Ersten Weltkrieg kam im Vertrag von Saint-Germain das gesamte Gebiet zusammen mit Istrien und dem Westteil des heutigen Slowenien an Italien. Görz wurde offiziell in Gorizia umbenannt. Gemeinsam mit ihrer slowenischen Nachbarstadt Nova Gorica (Neu-Görz) wird Gorizia 2025 neben Chemnitz Kulturhauptstadt Europas sein.

Das Thema des Vortrags wird die Stadt selbst sein, mit ihren Merkmalen, aber auch ihrer vielfältigen Geschichte.

Wenn Ragazzi sagen: „Mamma, schreib‘ ein Buch!“

Marlena wird in den 60er Jahren als Tochter einer italienischen Gastarbeiterfamilie im sauerländischen Hemer geboren. Dass sie nicht als Junge zur Welt kommt, ist für den Vater die erste große Enttäuschung. Er gibt seine Tochter kurzerhand bei ihrer Großmutter, die in Süditalien lebt, ab. Für die Kleine beginnt die schönste Zeit ihres Lebens, die allerdings nur von kurzer Dauer ist.


Dr. Antonietta Patrizia Zeoli, Direktorin des Wim-Wenders-Gymnasiums, wurde 1973 in Hemer im Sauerland geboren, studierte in Salerno und absolvierte eine Ausbildung zur Theaterpädagogin an der TU Dortmund. Seit 1999 ist sie Gymnasiallehrerin für die Fächer Englisch, Deutsch und Philosophie.

Arte Povera

ARTE POVERA ist die Antwort der 1960er Jahre auf eine als brüchig und krisenhaft empfundene Nachkriegsgegenwart, der einige junge italienische Künstler aus Rom, Turin und Neapel mit existenzialistischen Methoden begegneten: Rückbesinnung auf den Körper in der modernen Umwelt und zeitlose menschengemachte Materialien des Alltags werden an Elementarkräften wie Feuer, Luft und Wasser erprobt, oftmals auch in Aktionen oder Performances, die Beziehungen zum Düsseldorfer Joseph Beuys oder zur New Yorker Szene erkennen lassen.

Dr. Susanne Ristow ist Künstlerin und Kunstvermittlerin sowie seit 2022 Leiterin des Landesbüros für Bildende Kunst/Kunsthaus NRW in Düsseldorf und ist u. a. Gastdozentin an der Kunstakademie in Neapel.

Städtebilder der Lombardei: die langobardischen Städte

Die Region Lombardei verdankt ihren Namen dem Volk der Langobarden, die im frühen Mittelalter, in der Zeit der Völkerwanderung, aus der Gegend der Unterelbe immer weiter nach Süden wanderten, bis sie schließlich durch die Ostalpen nach Italien kamen – und blieben. Anders als viele andere “Barbaren” haben die Langobarden die vorgefundene römische und byzantinische Kultur nicht zerstört, sondern sie haben sich beispielhaft integriert, ohne dabei ihre Identität aufzugeben.

In diesem Vortrag werden die Städte Monza, Pavia und Brescia als Etappen der langobardischen - und also lombardischen - Geschichte näher betrachtet: eine faszinierende Reise in eine wenig bekannte Zeit und durch wenig bekannte, sehr schöne und interessante Städte der Region.

Frau Nolli-Meyer lehrte an der Universität Heidelberg und war schon mehrmals Gast beim cicuit.

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Ev. Stadtakademie und der Stadtbücherei Bochum statt.

Eine Gondelfahrt durch Venedig: 1000 Jahre Kunst und Kultur der Lagunenstadt

Dr. Donatella Chiancone-Schneider, die in Venedig geboren wurde und dort Kunstgeschichte studierte, ist eine  xpertin für venezianische Stadt- und Kulturgeschichte. Nachdem im letzten Jahr das Mittelalter behandelt wurde, reisen wir heute in das Venedig der Renaissance.

Wir besuchen die Rialto-Brücke und die prächtigen Paläste am Canal Grande, erfahren etwas über die Pest und über Votivkirchen und betrachten Meisterwerke von Palladio, Tizian, Veronese und Tintoretto.

Weitere Informationen, eine umfangreiche Mediathek und Links zu den illustrierten Manuskripten zu dieser Reihe sind von der Projektseite abrufbar: www.kunstco.de.