"Die Sizilianische Akte"

Im neuen Krimi des aus Sizilien stammenden Autors Alessandro Bellardita mit dem Titel „Die sizilianische Akte“ gerät die Hauptfigur des Romans, der deutsch-italienische Staatsanwalt Francesco De Benedetti, eher ungewollt mitten in einen Mafia-Krieg.

Die Geschichte beginnt mit einem scheinbar harmlosen Amtshilfeersuchen aus Sizilien: Der im Mannheimer Gefängnis lebenslänglich einsitzende Mafia-Boss Vito Macaluso muss wegen eines Mordfalls vernommen werden. Die sizilianischen Ermittler vermuten, dass Macaluso ein wichtiger Zeuge in einem politisch motivierten Mordfall auf Sizilien sein könnte, wo ein aufstrebender junger Politiker, der sich leidenschaftlich für Geflüchtete eingesetzt hat, kaltblütig vor der Wahl zum Bürgermeister ermordet wurde.

Für den Heidelberger Staatsanwalt De Benedetti scheint die Bearbeitung nur eine Formsache. Doch wenige Tage nach der Vernehmung wird der Neffe des vernommenen Mafia-Bosses in Mannheim ermordet. Plötzlich überstürzen sich die Ereignisse, und es bestätigt sich, was De Benedetti bereits geahnt hat: Die sizilianische Akte führt direkt zu einer Spur des Todes, die Deutschland und Sizilien miteinander verbindet. Eine bedrohliche Situation zeichnet sich am Horizont ab. In diesem Ermittlungsfall ist der Heidelberger Staatsanwalt De Benedetti den verborgenen Strukturen der italienischen Mafia im Rhein-Neckar-Gebiet auf der Spur.Der Autor Alessandro Bellardita, der sich seit Jahren sowohl in Vorträgen als auch journalistisch mit dem Thema „Mafia in Deutschland“ und den damit einhergehenden Gefahren für unsere Gesellschaftsordnung beschäftigt, versucht mit diesem Kriminalroman der Leserschaft einen tieferen Einblick in die Machenschaften der organisierten Kriminalität zu geben. Die Handlung spielt im Heidelberg und Mannheim der 2010er Jahre, greift die Mafiaermittlungen der 1990er Jahre auf und liefert einen überzeugenden Rückblick wichtiger Momente dieser langjährigen Ermittlungsgeschichte.

Über den Autor:
Dr. Alessandro Bellardita ist in Modica geboren; seine Eltern wanderten Anfang der 80er Jahre nach Deutschland aus. Seit 2012 ist er im Justizdienst tätig, derzeit am Landgericht Karlsruhe als Strafrichter. Von 2015 bis 2018 war er in der Abteilung für die Bekämpfung Organisierter Kriminalität in der Staatsanwaltschaft Heidelberg tätig. Seit 2005 betätigt er sich journalistisch und schriftstellerisch und hält, unter starkem Medienecho, regelmäßig Vorträge und Lesungen. Im Jahr 2021 erschien unter dem Titel „Der Zeugenmacher“ der erste Ermittlungsfall seiner deutsch-italienischen Hauptfigur Francesco De Benedetti.

In Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Lüdenscheid.

Il bar sotto il mare

Il libro che discuteremo: A ciascuno il suo, Einaudi, Torino 1979 u. ff.; dt. Übers. von Arianna Giachi, Jedem das Seine, Wagenbach, Berlin 2008 u. ff.

Il bar sotto il mare

Milena Kecker, Nienhagen, im Gespräch mit Alessandra Ferraris, Hannover

Milena Kecker, I Custodi delle Alleanze e la Chiave Suprema, Pathos Edizioni, Torino 2023

Il bar sotto il mare

Il libro che discuteremo: Antonio Pennacchi, Canale Mussolini, Mondadori, Milano 2010 u. ff.; dt. Übers. von Barbara Kleiner, Canale Mussolini, Piper, München-Zürich 2013

Il bar sotto il mare

Il libro che discuteremo: Viola Ardone, Il treno dei bambini, Einaudi, Torino 2019; dt. Übers. von Esther Hansen, Ein Zug voller Hoffnung, Bertelsmann, München 2022

Ich bin eine Frau made in Italy: Igiaba Scegos “Cassandra in Mogadiscio”

Igiaba Scego, aus einer somalischen Familie stammend, ist eine wichtige Stimme der italienischen Gegenwartsliteratur. In ihren Erzählungen und Romanen setzt sie sich mit dem transkulturellen Italien und dessen kolonialer Vergangenheit auseinander.  In „Cassandra a Mogadiscio“ (Ende September erscheint die deutsche Übersetzung im Fischer-Verlag) erzählt sie die Geschichte ihrer Familie zwischen Mogadischu und Rom in der Diaspora, vom Nachwirken kolonialer Erfahrungen in der Gegenwart, vom Verlust von Sprache und Identität, aber auch von neuen Bezügen und wieder gefundenen Menschen.

Die Veranstaltung (Lesung und Gespräch) findet in italienischer und deutscher Sprache statt.

Moderation: Dr. Elisabeth Arend

Übersetzung: Valeria Casagrandi

Eine Kooperationsveranstaltung des Istituto di Cultura Italiana in Hamburg, dem Literaturfestival globale°, der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Bremen und dem Theater Bremen.

Geschichte, Politik und Architektur: Gianni Biondillos Mailand-Roman “Quello che noi non siamo”

Gianni Biondillos mit einem bedeutenden Mailänder Literaturpreis ausgezeichneter Roman “Quello che noi non siamo” spielt während der Jahre des frühen Faschismus in Mailand. Er erzählt vielstimmig von den Auseinandersetzungen um eine den neuen Machthabern gewogene Architektur. Darüber diskutiert er die durchaus aktuelle Frage von politischer Instrumentalisierung der Kunst und von politischer Orientierung des Landes insgesamt.

Im Rahmen der Veranstaltung kommt auch die Tatsache zur Sprache, dass Mailand wie Bremen zu dem UNESCO-Netzwerk der Cities of Literature gehört.

Die Veranstaltung (Lesung und Gespräch) findet in italienischer und deutscher Sprache statt.

Moderation: Antonella Lavagno

Übersetzung: Annette Leonhardt

Eine Kooperationsveranstaltung des Istituto di Cultura Italiana in Hamburg, dem Literaturfestival globale°, der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Bremen und dem Gerhard-Marcks-Haus Bremen.

Viaggiando in Riviera: disegni e racconti di frontiera

Viviana Trentin und Roberto Capaccio präsentieren Zeichnungen und lesen Geschichten (deutsch und italienisch)

Das Buch nimmt sie mit auf eine Reise in den Süden, in das wunderbare Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien, genauer gesagt in das westliche Ligurien und an die Côte d’Azur. Erleben sie ein Kaleidoskop von Lichtern, Farben, Gerüchen und Aromen. Außerdem ein immer kobaltblaues Meer.

Im Rahmen der Veranstaltung schreiten wir, unter kundiger Führung der Künstlerin Viviana Trentin und der Sommelière Sara Gasparri, durch den Plot des Buches und verkosten passend ausgewählte Weine.

Die Künstlerin Viviana Trentin wurde 1968 in Venetien und zeichnet und malt seit ihrer Kindheit. Sie lebt seit 1991 in Bremen. Von ihr stammen die Zeichnungen.

Roberto Capaccio, geboren 1966, lebt in Imperia und hat Politik an der Universität Genua studiert. Von ihm stammen die Kurzgeschichten.

Sara Gasparri ist eine geprüfte Sommelière der italienischen FISAR und zugleich Sprachdozentin. Sie lebt und arbeitet in Bremen und nimmt Sie mit auf eine unvergessliche Weinreise.

All'italiana. Wie ich versuchte, Italienerin zu werden

Lakonisch, witzig und politisch treffsicher: ein brillantes Porträt des Sehnsuchtslandes Italien

Petra Reski, die preisgekrönte Autorin und Reporterin, erzählt in ihrem Buch eine Entwicklungsgeschichte – diejenige Italiens seit 1989 und ihre eigene. Sie lebt seit 1991 in Italien. Mit einem stellenweise heiteren, manchmal melancholischen, aber immer aufklärerischen Italien-Buch setzt sie nach dem großen Erfolg ihres Venedig-Buches – »Als ich einmal in den Canal Grande fiel. Leben in Venedig« – die Serie fort.

Petra Reski hat, wie wenige Deutsche, mit ihrer Liebe zu Italien ernst gemacht und einen Italiener geheiratet. Sie hat Italiens politische und kulturelle Kämpfe miterlebt und auch geteilt. Nun wollte sie mehr als eine Zuschauerin sein und wurde Italienerin, auch, um in Italien wählen zu können.

Sie schreibt aus Italien u. a. für Geo, DIE ZEIT, Merian und Brigitte, hat mit der sizilianischen Krimi-Trilogie über die Ermittlungen der Staatsanwältin Serena Vitale eine literarische Figur "per eccellenza" geschaffen, klärt unerschrocken über das System der Mafia auf, die nicht allein ein italienisches Phänomen ist und wurde für ihre Arbeiten 2021 mit dem renommierten Ricarda-Huch-Preis ausgezeichnet.

Moderation: Jörg Braunsdorf

In Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek Wetzlar und Initiative Kultur an Lahn und Dill.

"Auf, Gedanke, mit goldenen Flügeln: Italien – unendliches Erzählen"

Auf einen Aperitivo Italiano

Bei den „Poetischen Quellen 2024“stellt sich das Literaturland Italien vor

Am 21. August beginnt in den ostwestfälischen Nachbarstädten Bad Oeynhausen und Löhne die 23. Ausgabe des Internationalen Literaturfestes „Poetische Quellen“. Literaturbegeisterte Besucherinnen und Besucher können erneut an fünf Tagen bis zum 25. August in die mitreißenden Welten der Literatur eintauchen und dabei diesmal gleich sieben deutschlandweite Buchpremieren erleben. Im Mittelpunkt steht das Literaturland Italien, weshalb viele italienische Autoren und Autorinnen zu Gast in Ostwestfalen sein werden. Das passende Motto dazu lautet: »Auf, Gedanke, mit goldenen Flügeln: Italien – unendliches Erzählen«. Neben dem AQUAMAGICA Landschafts- und Kulturpark finden die Veranstaltungen des Literaturfestes auch in der Innenstadt und in der Auferstehungskirche von Bad Oeynhausen statt. Ein Büchertisch mit einer umfangreichen Auswahl der Werke der eingeladenen Autoren und Autorinnen steht an allen Tagen zur Verfügung und natürlich werden diese ihre Bücher auch signieren.

Bei der konzertanten Auftaktveranstaltung am Mittwochabend, 21. August, dreht sich in diesem Jahr alles um die besondere italienische Tradition der sogenannten „Cantautori“, Liederdichter, die in Italien ein hohes Ansehen genießen und mit ihren ebenso poetischen wie kritischen Liedtexten das gesellschaftliche Leben Italiens auf eine eindrucksvolle Weise seit den 1960er Jahren bis heute bereichert und mit vielen Generationen übergreifenden Liedern die Gesellschaft im Inneren verbunden haben. Die sizilianische Liedermacherin Etta Scollo und der aus Rom stammende Liedermacher Mimmo Locasciulli stehen hierbei erstmals überhaupt gemeinsam auf der Bühne.

Vor der Auftaktveranstaltung findet am Mittwochnachmittag die Eröffnungsvorlesung der 2023 gegründeten Kinder-Uni Bad Oeynhausen für Kinder von 8 bis 12 Jahren statt, die seitdem offiziell Bestandteil der „Poetischen Quellen“ ist. Der perfekt zweisprachige italienische Autor und Übersetzer Stefano Zangrando hat seiner Vorlesung die Überschrift Was sind Grenzen und wann ist es gut, sie zu überschreiten gegeben.

Bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, dem 22. August, begegnet dann der kanadisch-argentinische Weltautor Alberto Manguel, der mit 40.000 Büchern eine der größten privaten Büchersammlungen weltweit besitzt, seinem italienischen Kollegen Fabio Stassi. Die Bibliothek der Welt erlesen, so lautet der passende Titel des Abends dazu. Die Gesprächsübersetzung übernimmt hier die Übersetzerin Annette Kopetzki, die Mitte Juni mit dem angesehenen Deutsch-Italienischen Übersetzungspreis ausgezeichnet wurde.

Überhaupt die Übersetzerinnen und Übersetzer: Ohne sie würde es keine Weltliteratur und damit auch kein Weltverständnis geben. Neben Annette Kopetzki sind mit Klaudia Ruschkowski, Maja Pflug, Verena von Koskull, Viktoria von Schirach, Judith Krieg, Monika Lustig und Ulrike Schimming, weitere angesehene Übersetzerinnen aus dem Italienischen zu Gast. Die beiden erstgenannten werden ihre vielgelobte Neuübersetzung des Weltklassikers der italienischen Autorin Elsa Morante, La Storia, vorstellen.

Der traditionelle Lyrikabend am Freitag, 23. August, widmet sich zwei herausragenden italienischsprachigen Dichtern. Fabio Pusterla trifft hier auf Piero Salabè. Gelesen wird eine Auswahl ihrer Gedichte von den Schauspielern Rolf Becker und Sylvia Wempner.

Zur Vorstellung ihrer aktuell übersetzten Romane werden Enrico Palandri (Lichter auf der Piazza Maggiore), Maddalena Vaglio Tanet (In den Wald) und Ginevra Lamberti (Der Aufruhr unserer Herzen) und Marcello Fois (Zwischen den Zeiten) begrüßt. Mit Ihnen finden gleich drei deutschlandweite Buchpremieren bei den „Poetischen Quellen“ statt.

Weitere Gäste sind der aus Triest stammende italienische Schriftsteller, Journalist und Reisende Paolo Rumiz, der sich vehement für die Gemeinschaft Europas einsetzt und dessen Werk in der Tradition von Bruce Chatwin, Jack Kerouac und Cees Noteboom steht, und der in Bari geborene Autor Nicola Lagioia, bis 2022 Leiter der Buchmesse von Turin, der sich im „Tischgespräch“ am Sonntagnachmittag mit dem deutschen Autor Clemens Meyer trifft.

Freuen kann sich das Publikum auch auf den sizilianischen Autor Giosuè Calaciura, der seinen spektakulären Roman Ich, der Sohn mitbringen wird, dessen italienischer Titel Io sono Gesù offenbart, um wen es hier geht.

Nach wie vor setzt der Berliner Verlag Klaus Wagenbach Maßstäbe bei der Veröffentlichung italienischer Literatur in Deutschland. Am Samstagabend, 24. August, wird sein 60jähriges Jubiläum auch in Ostwestfalen gefeiert. Die Verlegerin Susanne Schüssler lädt hier gemeinsam mit den Schauspielern Mechthild Großmann und Rolf Becker zu einer „Passeggiata“ durch die italienische Literatur ein.

Das beliebte „Das Sonntagsgespräch – Forum für Literatur“ steht am 25.August, unter dem Titel Das Rettende in der Gefahr – eine neue ethische Haltung für die Reparatur der Welt. Daran nehmen diesmal der französisch-deutsche Schriftsteller und Philosoph, Guillaume Paoli, in diesem Jahr Preisträger des Günther Anders-Preises für Kritisches Denken, der Kulturwissenschaftler und Ideenhistoriker Matthias Bormuth sowie der Philosoph Hanno Sauer teil.

In der Abschlussveranstaltung wird das Publikum schließlich eingeladen, sich bei einer musikalisch-tänzerisch-literarischen Reise durch drei italienische Städte der Renaissance unter dem Titel Neapel – Florenz – Rom: Endlich wiedergeboren! in eine der wichtigsten Epochen Italiens und damit auch Europas zurückzuversetzen. Das vierköpfige Ensemble Ventoux, die Tänzerin Mareike Greb, der Renaissance-Experte Tobias Roth und die Schauspieler Rolf Becker und Sylvia Wempner begleiten es auf dieser beeindruckenden Zeitreise.