Marc Aurel

Vom 15. Juni bis zum 23. November 2025 nehmen das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift Trier im Rahmen einer rheinland-pfälzischen Landesausstellung den römischen Kaiser Marc Aurel und die Frage nach der guten Herrschaft in den Blick. Der antike Regent gilt als Inbegriff eines guten Herrschers und als Philosoph. Seine „Selbstbetrachtungen“ zählen bis heute zur Weltliteratur.

In ihren zwei Ausstellungsteilen, „Kaiser, Feldherr, Philosoph“ und „Was ist gute Herrschaft?“, geht die Schau diesen Themen anhand von Spitzenexponaten aus bekannten Museen in ganz Europa nach, zeigt aber auch spannende Objekte aus den eigenen Beständen: Das Landesmuseum präsentiert einen chronologischen Gang durch das Leben und die Epoche des römischen Kaisers und Feldherrn, dessen Liebe zur Philosophie ihn zu einer Ausnahmeerscheinung der Antike macht. Das Stadtmuseum zeigt ausgehend von der Philosophie und Imagebildung Marc Aurels, wie sich die Darstellungen und Definitionen von guter Herrschaft von der Antike bis heute gewandelt haben.

Nach sensationellen Ausstellungserfolgen hat sich die Stadt Trier, Deutschlands Zentrum der Antike, als Standort für Schauen zur Römerzeit etabliert. An kaum einem anderen Ort in Mitteleuropa ist das antike Erbe heute noch so authentisch zu erleben wie in der Stadt an der Mosel. Das Wahrzeichen der Stadt, die Porta Nigra, wird 2025 eine besondere Rolle spielen, da ihr Baubeginn in die Regierungszeit des Kaisers Marc Aurel fällt.

marc-aurel-trier.de

Quelle: Rheinisches Landesmuseum Trier
Abb.: Plakat Landesausstellung Trier 2025

Beato Angelico

Vom 26. September 2025 bis zum 25. Januar 2026 präsentieren die Fondazione Palazzo Strozzi und das Museo di San Marco die Ausstellung Angelico, eine außergewöhnliche Schau, die Fra Giovanni da Fiesole, besser bekannt als Beato Angelico, gewidmet ist – einem der bedeutendsten Künstler der florentinischen Kunst des Quattrocento.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Regionaldirektion der Nationalmuseen der Toskana des italienischen Kulturministeriums organisiert wird, feiert in Florenz einen der Väter der Renaissancekunst. Sie erstreckt sich über zwei Ausstellungsorte – den Palazzo Strozzi und das Museo di San Marco – und beleuchtet das Werk, die künstlerische Entwicklung sowie den Einfluss von Beato Angelico im Dialog mit Malern wie Masaccio, Filippo Lippi und Lorenzo Monaco sowie mit Bildhauern wie Lorenzo Ghiberti, Michelozzo und Luca della Robbia.

Im Rahmen der Ausstellung werden herausragende Meisterwerke restauriert und erstmals seit über zweihundert Jahren wieder zusammengeführt – Werke eines der bedeutendsten Künstler der italienischen Kunstgeschichte, die über die Jahrhunderte verstreut wurden. Die Ausstellung bietet somit ein einzigartiges Ausstellungserlebnis mit Leihgaben aus den wichtigsten Museen und Institutionen der Welt, darunter der Louvre in Paris, die Gemäldegalerie in Berlin, das Metropolitan Museum in New York, die National Gallery in Washington, das Kunsthistorische Museum in Wien und das Philadelphia Museum of Art.

Beato Angelico (ca. 1395–1455) ist berühmt für eine künstlerische Sprache, die aus dem gotischen Erbe schöpft und die Prinzipien der aufkommenden Renaissancekunst integriert. Seine Werke zeichnen sich durch meisterhafte Perspektive und den gezielten Einsatz von Licht aus, das die Beziehung zwischen Figur und Raum prägt. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, die außergewöhnliche Qualität dieses Künstlers wie nie zuvor zu erleben – mit besonderem Augenmerk auf seine Innovationskraft im Zusammenspiel mit tiefem religiösem Empfinden, das auf einer spirituellen Auseinandersetzung mit dem Heiligen in Verbindung mit dem Menschlichen beruht.

Kuratiert von Carl Brandon Strehlke ist Angelico die erste große Ausstellung in Florenz, die dem Künstler seit über siebzig Jahren gewidmet ist. Sie steht für einen einzigartigen Dialog zwischen Institutionen und dem kulturellen Erbe der Region, getragen von der Zusammenarbeit der Fondazione Palazzo Strozzi, der Regionaldirektion der Nationalmuseen der Toskana und dem Museo di San Marco. Der Ausstellungsbereich im Museo di San Marco wird dabei von Stefano Casciu (Direktor der Regionaldirektion der Nationalmuseen der Toskana – MiC) und Angelo Tartuferi (ehemaliger Direktor des Museo di San Marco) mitkuratiert.

Quelle: Fondazione Palazzo Strozzi
Abb.: Beato Angelico, Jüngstes Gericht (Detail), ca. 1425–1428, Florenz, Museo di San Marco

 

Roma si sveglia

Im September 2024 war Matthias Riemann vier Wochen in Rom und fotografierte jeden Tag zwischen 6 und 8 Uhr morgens Straßenszenen, Häuserfluchten, Stadtansichten und Menschen am jeweiligen Anfang des Tages. Street-fotografie wechselt sich mit Architektur- und urbaner Naturfotografie ab. Die Ausstellung konzentriert sich in schwarz-weiß wie farbig gehaltenen Aufnahmen auf morgendliche Atmosphären des Lichtes, der Steine und der typisch verlangsamten Bewegungen in urbanen Morgensituationen.

Sowohl soziale Thematiken wie gewöhnliche Alltagsthemen in Bars und an Bushaltestellen haben in der Ausstellung ihren Platz. Die Fotos zeigen Situationen des „noch nicht“, denn noch haben die Massen von Rom nicht Besitz ergriffen. Die Schönheit der Leere und die Unverstelltheit eines Blicks zeigt sich als ein immer mitschwingendes Motiv des Fotografen.

Der Titel „Roma si sveglia“ – „Rom wacht auf“ diente von Anfang an als Annäherung an ein weit komplexeres Thema und ist beispielhaft für alles Weitere zu lesen, was die Betrachtenden zum Tagesbeginn einer Weltmetropole assoziieren.

In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Generalkonsulat Hannover.

Ingeborg Bachmann – „Ich existiere nur, wenn ich schreibe“

Sie ist eine Ikone der Literaturgeschichte des 20. Jahrhunderts, jede Neuveröffentlichung aus dem Nachlass ist heute noch ein Ereignis, die Faszination ihres Werks und ihrer Person sind ungebrochen: Ingeborg Bachmann (1926-1973), die große österreichische Dichterin, wird in Rom in einer umfassenden Ausstellung gewürdigt.
Bis heute inspiriert Bachmann Biographen und Filmemacher*innen, die Literaturwissenschaft und Generationen von Leser*innen weltweit. In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus München und der Österreichischen Nationalbibliothek zeigt das Museum Casa di Goethe in Rom Dokumente und Zeugnisse, die anschaulich machen, wie sehr Ingeborg Bachmanns Leben einem ästhetischen Konzept folgte, das untrennbar von ihrem Werk ist. Zu sehen ist hier auch bisher Unveröffentlichtes aus dem Nachlass, darunter Briefe von Max Frisch, Henry Kissinger, Marie Luise Kaschnitz und Nelly Sachs.

Die fünf Stationen der Ausstellung fokussieren die Orte, die Ingeborg Bachmann prägten: Das Klagenfurt ihrer Kindheit, das Wien ihres frühen Ruhms, München, Zürich, Berlin und immer wieder Rom – „Ich habe hier leben gelernt.“ Die Ausstellung zeigt Ingeborg Bachmann in zahlreichen großformatigen Photographien aus allen Lebensphasen als ebenso selbstbewusste wie verletzliche Künstlerin, als frühen Medienstar und Stilikone, als politische Schriftstellerin und „Unbehauste“.

Eine Ausstellung des Literaturhauses München und des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek in Kooperation mit dem Museum Casa di Goethe.

Mit freundlicher Unterstützung des Österreichischen Kulturforums Rom.

Alchimia. Die Revolution des italienischen Designs

Die Schau im Bröhan Museum ist die erste große Retrospektive dieser für das 20. Jahrhundert so wichtigen Bewegung, die mit Alessandro Mendini, Ettore Sottsass, Andrea Branzi, Lapo Binazzi u.a. die wichtigsten Designer und Designerinnen der 1970er und 80er Jahre Italiens vereinte. Waren das Bauhaus und die deutsche Moderne der Meilenstein in der ersten Jahrhunderthälfte, so ist Alchimia der große Wendepunkt in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts.

Anders als in Deutschland erfasste die 68er-Bewegung in Italien auch das Design. In rascher Abfolge entwickelten sich in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre eine ganze Reihe von Designergruppen wie Archizoom oder Superstudio. Die 1976 von Alessandro Guerriero und seiner Schwester Adriana in Mailand gegründete Gruppe Alchimia führte die unterschiedlichen Ansätze der 1960er-Jahre zur Perfektion und zu großem internationalen Erfolg. Durch einen radikalen Bruch mit dem Funktionalismus läutete dieses Avantgarde-Kollektiv eine neue Ära des Designs ein. Mit knalligen Farben, preiswerten Materialien und einer Prise Ironie verwandelten die Designer und Designerinnen Alltagsgegenstände in provokative Kunstwerke. Alchimias Leitidee war, gefühlloser Massenproduktion individuelle und sinnliche Objekte entgegenzusetzen – selbst auf Kosten der Zweckmäßigkeit. Ihre visionäre Kraft inspirierte eine ganze Generation von Gestaltern und Gestalterinnen und machte Alchimia zur Legende der Designgeschichte. Ihr Mantra, nicht zu verzweifeln und aus der Schönheit neue Kraft und Resilienz zu schöpfen, ist heute so aktuell wie damals.

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Alchimia wagte den konsequenten Schritt, ein Design jenseits der industriellen Produktion zu versuchen, das ganze Leben sollte zum Gesamtkunstwerk werden. Die Gruppe propagierte mit ihren Entwürfen eine Gegenwirklichkeit, einen anderen Entwurf der Welt. Es ist eine Welt voll Heiterkeit, Farbe und Ästhetik, die verdeutlichen soll: Eine andere Realität ist möglich.

Die Ausstellung wird im Anschluss im ADI Design Museum, Mailand, gezeigt.

Unter der gemeinsamen Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und des Präsidenten der Italienischen Republik Sergio Mattarella. Gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung.

Informationen: www.broehan-museum.de

Quelle/Foto: Bröhan Museum; 1) Ausstellungsplakat, 2) Alessandro Mendini, Paola Navone, Daniela Puppa, Franco Raggi, Oggetto banale: Caffettiera (Mokkakanne), 1980 (Archivio Alessandro Mendini, Foto: Quittenbaum Kunstauktionen GmbH, München)

 

MARIO SCHIFANO. When I remember

Das SCHAUWERK Sindelfingen widmet Mario Schifano (1934–1998), einem der bedeutendsten italienischen Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die erste Museumsausstellung in Deutschland und die erste europäische Retrospektive außerhalb Italiens nach über 30 Jahren. Die Werkschau umfasst die Gesamtheit seines künstlerischen Universums von den Anfängen in den frühen 1960er Jahren bis zur letzten Schaffens-phase in den 1990er-Jahren. Über 100 Werke unterschiedlicher Gattungen werden gezeigt: Malerei, Collage, Zeichnung, Film und Fotografie.

In Schifanos Werken finden sich zahlreiche biografische und zeitgeschichtliche Bezüge: der Vietnamkrieg, Begegnungen mit Rockstars der „wilden 1960er-Jahre“ und Berühmtheiten der New Yorker Kunstszene wie Andy Warhol, Frank Kline und Frank O‘Hara. Schifanos OEuvre erzählt jedoch nicht nur von Erlebnissen und Erinnerungen, es ist vielmehr eine Geschichte über den Erfolg und das Scheitern, über Leidenschaften und innere Zerrissenheit, Stärken und Schwächen sowie über die Auseinandersetzung mit Kunst und dem künstlerischen Dasein.

Zu Beginn seiner künstlerischen Karriere setzte sich Schifano, inspiriert durch die amerikanische Pop-Art-Bewegung, mit Alltagsmotiven, Konsum und den Massenmedien auseinander. Auf dem Gipfel seines frühen Ruhms, widersetzte er sich den Forderungen des internationalen Kunstmarkts: für die damalige Zeit mutig. Außergewöhnlich ist Schifanos nahezu unerschöpfliche Bandbreite an verwendeten Materialien und eingesetzten Techniken, mit denen der Künstler zeitlebens experimentierte, und die in der Retrospektive herausgestellt werden. Viele seiner Werke verfügen über eine sozialkritische oder politische Ebene. Ein besonderer Fokus der Ausstellung liegt auf dem Thema der medialen Welt – mit damals noch neuen technischen Errungenschaften wie dem Fernseher – , das Schifano zeitlebens faszinierte. Früh drehte er experimentelle Filme wie Umano non umano (1969) mit Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones. In der Ausstellung wird dieser Film zum ersten Mal den Paessagi TV – in Fotografie und Malerei übertragene Standbilder – gegenübergestellt. Ab den 1980er-Jahren entstanden hauptsächlich großformatige Werke mit expressiven und offenen Gesten, die Bezüge zur Transavanguardia nahelegen und politische Themen wie den Zweiten Golfkrieg aufgreifen.

Die Retrospektive entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Archivio Mario Schifano (Rom) und der Fondazione Marconi (Mailand). Bedeutende und bislang noch nie gezeigte Leihgaben aus internationalen Privatsammlungen und Museen treffen dabei auf Werke aus der Sammlung Schaufler.

Eröffnung: Sonntag, 19. Oktober, 11:30 Uhr

Informationen: www.schauwerk-sindelfingen.de

Zu den Klängen von Pinocchio - Sulle note di Pinocchio

Die Wanderausstellung von mehr als 40 Bildern und 21 Holzskulpturen italienischer Künstlerinnen und Künstler war schon in Sardinien, Florenz, Prato, Reutlingen, Wangen, Lüdenscheid, Remscheid und Bochum zu sehen.

Vernissage: 13. Juni 2025, 17.00 Uhr

Eine Ausstellung mit Unterstützung der Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften (VDIG), si po Prato, Fondazione Nazionale Carlo Goldoni und Sinapsi Group.

2025: Zu den Klängen von Pinocchio - Sulle note di Pinocchio

Leonor Fini

Leonor Fini passt in die lange Tradition des Palazzo Reale, Ausstellungen zum Surrealismus und zu Künstlern, die mit dieser Bewegung verbunden sind, zu präsentieren. Zudem setzt sich der Palazzo Reale weiterhin dafür ein, Ausstellungen zu fördern, die sich mit der Anerkennung von Künstlerinnen befassen und ihre Rolle in der Gesellschaft und Kultur hervorheben.

Die Ausstellung hat zum Ziel, aktuelle Reflexionen über Finis Werk zu untersuchen und es für alle Generationen zugänglich zu machen. Ihr Werk befasst sich mit grundlegenden Fragen der zeitgenössischen Gesellschaft, wie etwa der Infragestellung von Geschlecht, Identität, Zugehörigkeit sowie etablierten Modellen von Familie, Männlichkeit und Weiblichkeit.

Die Ausstellung ist inspiriert von den Reflexionen, die ihre Kunst bei bedeutenden Schriftstellern und Künstlern ihrer Zeit hervorrief, darunter Jean Genet, Max Ernst und Jean Cocteau. Die Identifikation mit der Sphinx, einer legendären Kreatur, ist ebenfalls eine Erklärung der Kuratoren zu den vielfältigen Aspekten ihres Werks und zu dessen stetig wachsender Natur. Die Ausstellung umfasst Malerei, Zeichnungen, Fotografie, dekorative Kunst, Mode, Kostüme, Künstlerbücher und Dokumente, um die Vielseitigkeit der Künstlerin zu betonen.

Informationen: www.palazzorealemilano.it

Quelle/Foto: Palazzo Reale

Arcimboldo – Bassano – Bruegel

Ab März 2025 zeigt das Kunsthistorische Museum Wien in seiner Frühjahrsaustellung Meisterwerke von Pieter Bruegel d.Ä., Giuseppe Arcimboldo, Jacopo und Leandro Bassano sowie zahlreichen anderen Künstlern des 16. Jahrhunderts.

Wie orientiert sich der Mensch in der Welt? Und wie verbildlicht sich das in der Kunst? Die umfangreiche Ausstellung spürt eben diesen Fragen nach und beleuchtet das Verhältnis der Menschen in der Renaissance zu Natur und Zeit.

Informationen: www.khm.at

Quelle: Kunsthistorisches Museum Wien
Foto: Giuseppe Arcimboldo, Sommer, 1563 datiert, Lindenholz. Kunsthistorisches Museum Wien, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 1589 (© KHM-Museumsverband, Kunsthistorisches Museum Wien)

Zu den Klängen von Pinocchio - Sulle note di Pinocchio

Die Wanderausstellung von mehr als 40 Bildern und 21 Holzskulpturen italienischer Künstlerinnen und Künstler war schon in Sardinien, Florenz, Prato, Reutlingen, Wangen, Lüdenscheid und Remscheid zu sehen.

In Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Bochum.

Vernissage: 1. April, 18.00 Uhr

Eine Ausstellung mit Unterstützung der Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften (VDIG), si po Prato, Fondazione Nazionale Carlo Goldoni und Sinapsi Group.

2025: Zu den Klängen von Pinocchio - Sulle note di Pinocchio