Il Rinascimento di Boccaccio Boccaccino
Anlässlich des 500. Todestages des Künstlers Boccaccio Boccaccino (Ferrara?, 1462/vor dem 22. August 1466 – Cremona, 1525) findet im Diözesanmuseum von Cremona die erste monografische Ausstellung statt und bietet damit eine einmalige Gelegenheit den wenig bekannten Meister zu würdigen, der dennoch von unbestrittener Bedeutung für die Bildkultur der Renaissance in Norditalien ist.
Giorgio Vasari bezeichnete ihn in seinen berühmten Viten als „seltenen“ und „ausgezeichneten Maler“. Dank seiner Tätigkeit in den wichtigsten Kunstzentren Norditaliens trat Boccaccino als kluger Interpret der Lehren auf, die Leonardo in Mailand und Giorgione in Venedig vermittelt hatten.
Den Anlass für die Ausstellung bildet der jüngste Erwerb eines Tafelgemäldes des Meisters durch das Diözesanmuseum Cremona – ein Fragment eines ehemaligen Altarbildes aus der Kirche San Pietro al Po in Cremona, das als sein letztes Werk kurz vor seinem Tod entstand. Mit dieser Neuerwerbung besitzt das Museum heute den umfangreichsten Bestand an Werken Boccaccinos, darunter das restaurierte Altarfragment, die herrliche „Verkündigung Ludovisi“ (Dauerleihgabe der Fondazione Arvedi Buschini), die Kreuzigung sowie die Heilige Familie mit Maria Magdalena.
Dank bedeutender Leihgaben aus namhaften Museen, darunter die Uffizien, die Galleria Estense, das Museo di Capodimonte, das Museo Civico di Padova und das Museo Correr, sowie einiger außergewöhnlicher Privatleihgaben, zeichnet die Ausstellung Boccaccinos künstlerischen Werdegang von den Anfängen bis zu seinen späten Jahren nach. Sie beleuchtet seine Tätigkeit in Ferrara, Genua, Mailand, Venedig, Rom und Cremona, wo sich im Dom das außergewöhnliche Freskenzyklus im Mittelschiff befindet.
So wird die Bedeutung des Malers im Kontext der italienischen Renaissance zwischen dem späten 15. und den ersten drei Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts deutlich.
Quelle: Museo Diocesano Cremona
Abb.: Boccaccio Boccaccino: Madonna col Bambino, ca. 1499-1500 (Padova, Musei Civici, Museo d’Arte Medioevale e Moderna)
Die Ausstellung zeichnet die tragische Geschichte der sogenannten „Pazzi-Verschwörung“ anhand von Objekten aus verschiedenen
Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin nach. Die Verschwörung ist eines der bedeutendsten Ereignisse der florentinischen
Frührenaissance (Quattrocento).
Am 26. April 1478 wurden Lorenzo und Giuliano de' Medici im Chor der Kathedrale von Florenz überfallen. Giuliano verlor sein Leben, Lorenzo überlebte und bestrafte anschließend die Drahtzieher dieser Verschwörung, allen voran die Familie Pazzi. In den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin befinden sich zahlreiche Objekte, welche diese dramatischen Ereignisse illustrieren. So besitzt das Münzkabinett bedeutende Medaillen, die durch weitere Exemplare aus der der Medaillensammlung James Simon in der Skulpturensammlung ergänzt werden. Dazu kommen Reliefs, Büsten und Portraits aus Skuplturensammlung und Gemäldegalerie, welche viele dieser berühmten Personen zeigen – angefangen mit Giuliano, dessen Züge Sandro Botticelli nach seinem Tod mit gesenktem Blick malte.
Die „Pazzi-Verschwörung“ ist eines der entscheidenden Ereignisse in der Geschichte des florentinischen Quattrocento. Es fasst die Bedeutung der italienischen Renaissance auf geradzu exemplarische Weise zusammen: eine Epoche, in der gewalttätige politische und religiöse Konflikte in unvergessliche künstlerische Kreationen umgewandelt wurden.
Eine Sonderausstellung des Münzkabinetts und der Skulpturensammlung in Zusammenarbeit mit der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin.
Abb.: Sandro Botticelli, Giuliano de'Medici, 1478 (© Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt) (Ausschnitt)
Quelle: Staatliche Museen zu Berlin
Ankommen und bleiben? 70 Jahre deutsch-italienisches Anwerbeabkommen
Am 20. Dezember 1955 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Italienische Republik in Rom die Vereinbarung über die Anwerbung und Vermittlung von italienischen Arbeitskräften. Dieses deutsch-italienische Anwerbeabkommen bildete den Grundstein für eine Arbeitsmigration, ohne die der wirtschaftliche Aufschwung der Nachkriegszeit nur schwer vorstellbar gewesen wäre. Vier Millionen Italienerinnen und Italiener kamen seither nach Deutschland. Eines ihrer Hauptziele war Baden-Württemberg. Hundertausende blieben und bereicherten unser Land nachhaltig.
Aus Anlass des 70-jährigen Jubiläums widmet das Hauptstaatsarchiv Stuttgart den Italienerinnen und Italienern, die sich von den 1950er bis in die 1970er-Jahre auf den Weg nach Baden-Württemberg machten, eine Ausstellung. Einführend werden die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Hintergründe des Anwerbeabkommens beleuchtet. Anschließend werden die Reisewege, die Wohnverhältnisse, die Arbeitsbedingungen und das soziale Umfeld in den ersten Jahren nach der Ankunft behandelt. Abschließend stehen der Einfluss auf und die Beziehungen der italienischen Gemeinschaft zur baden-württembergischen Gesellschaft im Fokus. Film- und Audiomaterial, Fotografien, Dokumenten und Objekten, die vornehmlich aus den Beständen des Hauptstaatsarchivs stammen, veranschaulichen diese Themen schlaglichtartig.
Organisiert von: Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Italienisches Generalkonsulat Stuttgart, Italienisches Kulturinstitut Stuttgart.
In Zusammenarbeit mit: Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V., Landeszentrale für politische Bildung.
Informationen: www.landesarchiv-bw.de
Anlässlich der 70 Jahre des deutsch-italienischen Abkommens zur Anwerbung und Vermittlung italienischer Arbeitskräfte in der Bundesrepublik Deutschland („Das Anwerbeabkommen“) und zur 21. Ausgabe des von AMACI unterstützten Tages der zeitgenössischen Kunst präsentiert das Italienische Kulturinstitut Köln vom 10. Oktober 2025 bis zum 30. Januar 2026 das Ausstellungsprojekt Der Raum der Mnemosine von Alessandra Calò.
Für Der Raum der Mnemosine hat sich die vom italienischen Kulturinstitut zu einem Aufenthalt in Köln eingeladene Künstlerin vom Dokumentationszentrum DOMiD inspirieren lassen. Dort werden Gegenstände seit der ersten Migrantengeneration aufbewahrt, deren Bedeutung Alessandra Calò in Verbindung mit bestimmten historischen Ereignissen hervorheben möchte. Durch einen öffentlichen Aufruf wurden zusätzliche Erinnerungsstücke, Anekdoten und Interviews von und mit Vertretern der zweiten und dritten Generation mit dem Ziel zusammengetragen, sich den komplexen Erfahrungen dieser Männer und Frauen – die schon lange keine „Gastarbeiter“ mehr sind – zu stellen.
Das nach der griechischen Göttin der Erinnerung benannte Projekt ist eine poetische Reise, die uns einlädt, über den Wert von Gegenständen und die mit ihnen verbundenen Emotionen, Erinnerungen und Identitäten nachzudenken und die Komplexität der italienischen Migrationserfahrung in Deutschland sowie die Aktualität ihres Vermächtnisses aufzuzeigen.
Alessandra Calò (Taranto, Italien, 1977) ist eine Künstlerin, die Bilder, Installationen und Fotografien erschafft, mit denen sie Themen wie Erinnerung, Identität und die Beziehung zwischen Mensch und Natur vertieft. Ihre künstlerische Arbeit basiert auf der Neuinterpretation von Archivmaterial, nicht um nostalgische Erinnerung an die Vergangenheit heraufbeschwören, sondern um neue Sichtweisen auf die Realität darzulegen. In ihren Arbeiten vereinen sich persönliche Forschung und Einflüsse, um – in Zusammenarbeit mit anderen Künstlern – ortsspezifischen Installationen zu realisieren.
Im Jahr 2018 wurde aus ihrem Projekt Secret Garden ein Buch gemacht, das eine besondere Erwähnung beim Premio Bastianelli als beste in Italien veröffentlichte Publikation erhielt. 2022 wurde sie für die Teilnahme an einer Künstlerresidenz von der Generaldirektion für zeitgenössische Kreativität des Kulturministeriums am Museum von Favignana ausgewählt; im September 2024 wurde sie zum Residenzprogramm des Centre d’artistes Vaste et Vague (Quebec, Kanada) und zum Festival Ras Al Khaimah Art (Vereinigte Arabische Emirate) eingeladen. Ihre Werke sind Teil bedeutender Sammlungen und werden in italienischen Kulturinstituten, Museen und Festivals weltweit ausgestellt.
Für die Unterstützung und Zusammenarbeit danken wir: DOMiD, Arte e Parte und Makkaroni Akademie
Zur zweiten Edition des Tages des italienischen Sports in der Welt, einer Initiative des italienischen Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten und Internationalen Zusammenarbeit, präsentiert das Italienische Kulturinstitut Berlin eine außergewöhnliche Ausstellung aus einer Berliner Privatsammlung.
Die Sammlung ist ganz der Leidenschaft für Ferrari gewidmet und wird durch die historischen Seiten der renommierten Sportzeitung La Gazzetta dello Sport erzählt. Mehr als 50 Bilder veranschaulichen die spannendsten Momente der letzten 70 Jahre Erfolgen der Scuderia Ferrari: originale Titelseiten der Gazzetta, kombiniert mit wertvollen Memorabilien wie von Formel-1-Piloten signierten Baseballkappen und original unterschriebenen Fotografien.
Ein besonders bedeutender Teil der Ausstellung ist Michael Schumacher gewidmet, dem Protagonisten einer legendären Ära, der von 2000 bis 2004 gleich fünfmal in Folge die Weltmeisterschaft mit Ferrari gewann – eine einzigartige Erfolgsserie in der Geschichte der Formel 1.
Accessoires wie Baseballcaps, Mützen und Hüte haben im Laufe der Jahre in der Formel 1 eine immer zentralere Rolle eingenommen. Sie sind zu Symbolen für die Fans, zu Erkennungszeichen für die Teams und zu wichtigen Werbeträgern für die Sponsoren geworden. Die von den Piloten signierten Exemplare zählen heute zu den besonders seltenen und wertvollen Sammlerstücken.
Schließlich bildet auch die Gazzetta dello Sport – eine ikonische Zeitung, die seit über 120 Jahren mit Leidenschaft über den Sport berichtet – ein weiteres faszinierendes Element dieser Sammlung. Gerade ihre historischen Ausgaben, wie die in dieser Ausstellung gezeigten, erfreuen sich derzeit wachsender Beliebtheit unter Sammlern weltweit.
Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 24. September 2025, 18 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr
mit Peter Richter, Sammler und Wilhelm Hegger, General Manager of Ferrari Central Europe, Einführung: Alessandro Turci
Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass während des Eröffnungsabends exklusiv fünf Ferrari-Modelle ausgestellt werden. Dies ist eine einmalige Gelegenheit für die Besucher der Ausstellung, authentische Ikonen der Automobilgeschichte aus nächster Nähe zu bewundern.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Die Ausstellung wurde dank des großzügigen Beitrags von Peter Richter realisiert.
In Zusammenarbeit mit der Italienischen Botschaft.
Digital Cosmati Design Exhibition
Das Projekt „Digital Cosmati Design“ interpretiert die antike Kunst der Cosmati neu – römische Mosaikkünstler des 12. und 13. Jahrhunderts, die für ihre polychromen Fußböden berühmt sind, in denen geometrische Strenge und dekorativer Reichtum miteinander verschmelzen. Die Initiative zielt darauf ab, die grundlegenden Werte der italienischen Geschichte und Kultur – Schönheit, Harmonie, Handwerkskunst – zu würdigen und sowohl das mittelalterliche Erbe als auch die Technologien der Gegenwart bekannt zu machen.
Künstler*innen: Eleonora Bilotta, Francesca Bertacchini, Pietro Pantano
Vernissage: 08.10.2025, 18.30
Öffnungszeiten: Mo. 15-17, Mi. 9-12 und 15-17, Di., Do. + Fr. 9 -12
Italienisches Generalkonsulat Hannover in Kooperation mit Laboratorio Simulazione e Visualizzazione des Dipartimento di Fisica der Università della Calabria, ArtOnWorld, Accademia di Ipazia, Com.It.Es Hannover, der Deutsch-Italienischen Kulturgesellschaft Hannover; gefördert durch das Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover im Projekt TÄ 25 – Kosmische Resonanzen.
Der Römische Kaiser und Philosoph gilt als Inbegriff des guten Herrschers. Doch wie verlief das Leben des Mannes, dessen "Selbstbetrachtungen“ später zur Weltliteratur wurden? Wer war er, was prägte ihn und wie sieht das Idealbild einer guten Herrschaft aus?
Nach den sensationellen Ausstellungserfolgen zu Konstantin dem Großen (2007), Nero (2016), Karl Marx (2018) und dem Untergang des Römischen Reiches (2022) lädt die UNESCO-Stadt Trier erneut zu einer fesselnden Landesausstellung ein: Die große Schau nimmt den römischen Kaiser Marc Aurel (121-180 n. Chr.) in den Blick. Seine Regierungszeit im 2. Jahrhundert n. Chr. war von Kriegen gezeichnet. Heute ist er aber vor allem als Philosophenkaiser bekannt, dessen Handeln von Pflichtbewusstsein und Selbstlosigkeit geprägt war.
Die Landesausstellung zum römischen Kaiser Marc Aurel wird in zwei Museen auf rund 1.600 m² Fläche präsentiert. Neben hochkarätigen Objekten aus den eigenen Sammlungen werden zahlreiche internationale und nationale Spitzenexponate von renommierten Leihgebern aus ganz Europa Marc Aurel, seine Epoche und seinen Einfluss auf das Idealbild eines guten Herrschers erlebbar machen. Das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift Trier widmen sich dabei unterschiedlichen Schwerpunkten: Das Landesmuseum beschäftigt sich mit der Biographie des römischen Kaisers und seiner Zeit. Das Stadtmuseum geht der Frage nach, wie sich die künstlerische Darstellung guter Herrschaft ausgehend von Marc Aurel im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.
Kooperation mit Tradition
Das Rheinische Landesmuseum und das Stadtmuseum Simeonstift können auf erfolgreiche gemeinsame Ausstellungsprojekte zurückblicken. Nicht zum ersten Mal arbeiten die Museen an einem gemeinsamen Projekt, um ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Bereits 2007 konnte mit „Konstantin der Große“ eine kulturhistorische Landesausstellung zu einem bedeutenden spätrömischen Kaiser präsentiert werden. Im Jahr 2016 folgte die Sonderausstellung „Nero – Kaiser, Künstler, Tyrann“, die über 270.000 Gäste nach Trier locken konnte. Beide Ausstellungen wurden zusammen mit dem Museum am Dom ausgerichtet. Für die Landesausstellung „Karl Marx 1818-1883. Leben. Werk. Zeit.“ kooperierten 2018 Rheinisches Landesmuseum, Stadtmuseum Simeonstift und das Karl-Marx-Haus. Für die letzte Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“, die 2022 ein großes internationales Medienecho und Besucherinteresse hervorrief, arbeiteten erneut das Rheinische Landesmuseum, das Museum am Dom und das Stadtmuseum Simeonstift zusammen.
Trier als Ausstellungsstandort und „Trier – Zentrum der Antike“
Trier begeistert alle, die sich für die Antike interessieren – denn nirgendwo sonst in Mitteleuropa kommt man dem Glanz des römischen Imperiums näher als in Trier, dem Zentrum der Antike. Unter Marc Aurel entstand auch die Stadtbefestigung und mit ihr die „Porta Nigra“, das riesige antike Stadttor, das bis heute Wahrzeichen Triers ist.
Die Stadt beeindruckt auf Schritt und Tritt mit ihren monumentalen Römerbauten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen und die Antike lebendig werden lassen. Ob Tagesausflug, Wochenendtrip oder Studienreise – das römische Trier bietet den perfekten Rahmen zum Besuch der Landesausstellung.
Ergänzend erwartet Sie ein vielseitiges Begleitprogramm mit zahlreichen Events und Veranstaltungen der beiden Museen sowie ergänzende Präsentationen und Aktionen in der ganzen Stadt.
Rheinisches Landesmuseum Trier: Kaiser, Feldherr, Philosoph
Das Rheinische Landesmuseum Trier lädt zu einer Zeitreise in das Römische Reich des 2. Jahrhunderts ein und geht der Faszination um den Kaiser Marc Aurel nach. Was machte ihn als Kaiser aus? Was prägte ihn und seine Regierungszeit? Warum gilt er bis heute als guter Herrscher? Auf etwa 1.000 m² präsentiert die archäologische Ausstellung einen chronologischen Gang durch wichtige Stationen des facettenreichen Lebens des antiken Regenten und nimmt dabei auch die Zeitumstände seiner Epoche in den Blick. Marc Aurels Leben ist gezeichnet von Gegensätzen: Während die langen Jahre als Thronfolger überwiegend friedlich waren, ist seine Regierungszeit als römischer Kaiser von erbitterten Kriegen und Feldzügen geprägt. Vor allem aber seine Liebe zur Philosophie und seine „Selbstbetrachtungen“ machen ihn zur Ausnahmeerscheinung und heben ihn von anderen Herrschern der Antike ab.
Im Landesmuseum illustrieren mehrere hundert wertvolle Spitzenexponate aus zahlreichen europäischen Museen die Biographie Marc Aurels und lassen die Epoche des römischen Regenten lebendig werden. Außerdem bietet die Ausstellung Einblicke in die Philosophie der Stoa, die Marc Aurel sein Leben lang begleitete, sowie in die „Selbstbetrachtungen“, die bis heute nicht an Aktualität und Beliebtheit verloren haben. So entsteht ein detailreiches Bild, das die verschiedenen Facetten des antiken Herrschers sichtbar werden lässt.
Stadtmuseum Simeonstift Trier: Marc Aurel. Was ist gute Herrschaft?
Bis in die Gegenwart gilt der römische Kaiser Marc Aurel als Inbegriff des guten Herrschers, des Philosophen auf dem Kaiserthron. Seit dem Mittelalter beziehen sich nicht nur Regierende, sondern auch Staatstheoretiker, Philosophen und Kunstschaffende auf ihn und leiten dem unterschiedlichen Zeitgeist entsprechend ab, was unter einer „Guten Regierung“ zu verstehen ist. Ausgehend von Marc Aurel und der Rezeption seiner „Selbstbetrachtungen“ zeigt das Stadtmuseum Simeonstift anhand hochkarätiger Leihgaben aus herausragenden Museen in ganz Europa, wie sich der Wandel dieser grundlegenden politischen Idee von der Antike bis in die Gegenwart in der Kunst widerspiegelt.
Das künstlerische Spektrum reicht von antiken Darstellungen des Philosophenkaisers bis zu aktuellen künstlerischen Reflektionen über die Frage politischer Legitimität: Wann gilt eine Herrschaft als gut und gerecht? Welchen Widerhall fanden diese Vorstellungen in der Kunst? Vom Stellenwert dieser Frage zeugen die herausragenden Renaissance-Fresken des Palazzo Pubblico in Siena, die sich dem „Buon Governo“ widmen und als erstes Kunstwerk mit säkularer Motivik eine Revolution in der Kunstgeschichte markieren. Über acht Jahrhunderte folgt die Ausstellung im Stadtmuseum diesem Ringen um das richtige Regieren. Ob Beschwörungsbilder, die zum Gemeinwohl mahnen, oder künstlerische Kritik an den herrschenden Verhältnissen: Die Gemälde, Skulpturen, Karikaturen, Fotografien und Filmausschnitte beleuchten die Frage nach der „guten Herrschaft“ als eine faszinierende Konstante der Menschheitsgeschichte.
Quelle/Abb.: Landesausstellung Trier
Die Ausstellung bringt Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Frankreich, Italien, Kuba, Niederlande, USA, Zimbabwe und Deutschland zusammen.
Italien in Linien – Meisterzeichnungen von Christoph Heinrich Kniep (1755-1825)
Anlässlich seines 200. Todestages widmet die Casa di Goethe als erstes Museum in Italien dem Zeichner Christoph Heinrich Kniep (1755–1825) eine Ausstellung.
Kniep ist heute vor allem als Begleiter und Zeichner Goethes auf dessen Reise nach Sizilien bekannt. Der Künstler, der während seines knapp dreijährigen Romaufenthaltes Freundschaft mit Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, Friedrich Bury, Johann Heinrich Schütz und Jakob Philipp Hackert geschlossen hatte, verbrachte nach der Rückkehr aus Sizilien den Rest seines Lebens in Neapel. Hier entfaltete er ein reiches künstlerisches Schaffen. Tätig für die Reisenden der „Grand Tour“ und den einheimischen Adel, schuf Kniep sowohl realistische Ansichten der neapolitanischen Gegenden als auch großformatige Ideallandschaften mit mythologischer Staffage, die beim Publikum sehr beliebt waren. Mit seinem Werk leistete er einen bedeutenden Beitrag zur Landschaftsmalerei in Italien um 1800; als deutscher Künstler in Rom und Neapel nimmt er eine herausragende Stellung ein.
In der Ausstellung werden alle Schaffensphasen dokumentiert, gezeigt werden Umriss- und Sepiazeichnungen, Aquarelle und Radierungen. Neben Zeichnungen aus der eigenen Sammlung sind Leihgaben aus der Klassik Stiftung Weimar, dem Goethe-Museum Düsseldorf, der Hamburger Kunsthalle und dem römischen Istituto centrale per la grafica zu sehen.
Im Rahmenprogramm der Ausstellung werden Vorträge, Lesungen und Kuratorenführungen geboten.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und italienischer Sprache mit einer Einführung von Gregor H. Lersch und Essays von Claudia Nordhoff, Christoph Orth, Jutta Eckle und Andreas Stolzenburg.
Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung Weimar, Direktion Museen. Mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Tavolozza Foundation.
Informationen: casadigoethe.it
Abb.: Christoph Heinrich Kniep: Blick auf das Kolosseum in Rom, 1788, Museum Casa di Goethe Rom (© Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte Rom. Foto: Enrico Fontolan)
Neue italienische Emigration
Historisch gesehen ist die italienische Bevölkerung durch auffällige Migrationgsströme sowohl innerhalb der geografischen Grenzen Italiens als auch nach außen gekennzeichnet gewesen. Die italienische Stiftung Migrantes bestätigt in ihrem Bericht vom Jahre 2021, „wie strukturell die italienische Mobilität ins Ausland ist“.
Die letzten Jahre bestätigten den Gesamttrend eines Landes, das „weiterhin seine jüngsten und lebenswichtigsten Kräfte, deren Fähigkeiten und Fertigkeiten verliert. Durch die Auswanderung werden diese Ressourcen anderen Ländern verfügbar, die sie in den besten Jahren aufwerten und nutzen, als Kreativität und Entfaltungswille auf höchstem Niveau sind“.
Durch diese Fotoausstellung werden Portraits von Italiener*innen gezeigt, die in den letzten zwanzig Jahren aus Italien nach Deutschland eingewandert sind, und deren Standpunkt zur eigenen Erfahrung vorgestellt.
Die Vernissage findet am 26.11.25, 17.00-18.30 Uhr in der Bremer vhs im Bamberger Haus, Faulenstraße 69, 282195 Bremen statt. Es wird ein Interview mit Fotografen Vincenzo Grauso geben und auch einen Vortrag von Dr. Edith Pichler (Lehrbeauftrage an der Universität Potsdam), deren Forschungsschwerpunkte sich mit dem Themenkomplex italienische Migration nach Deutschland befassen.
Über den Fotografen
Vincenzo Grauso ist seit langer Zeit als Fotograf tätig, neben seinem Hauptberuf als Projektmanager sowohl im Profit- als auch im Non-Profit-Bereich. Ausschlaggebend für seine Ausbildung und Verfeinerung seiner Kompetenzen in der Fotografie sind die Erfahrung in der Dokumentation von sozialen Projekten in Italien und im Ausland und die Weiterbildung zu Themen der Bildgestaltung und Erstellung Fotoserien. Der Schwerpunkt Vincenzos fotografischer Arbeit liegt auf Porträts und Reportage.
Mehr Informationen unter: https://nuova-emigrazione-italiana.de/
Eine Kooperationsveranstaltung der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Bremen mit der Volkshochschule Bremen und der Arbeitnehmerkammer Bremen.