I colori della vita – Die Farben des Lebens
Lesung mit musikalischer Untermalung.
Texte in italienischer Sprache, deutsche Übersetzung vorgetragen von Elke Oberheide.
Lesung mit musikalischer Untermalung.
Texte in italienischer Sprache, deutsche Übersetzung vorgetragen von Elke Oberheide.
Was ist eine Sprache? Vielleicht ist Sprache zunächst einmal, zumindest für Fabrizio De André, Klang. Und jede Sprache hat ihren eigenen Klang. Seit er diese Intuition hatte, hat Fabrizio De André versucht, mit jeder Sprache zu experimentieren, als wäre sie ein Instrument für sich, bis er in seinem magischsten Moment sogar eine Sprache erfand. Eine eigene Sprache.
Die Erzählung von Emiliano Visconti, unterbrochen von Hörbeispielen und Videos, soll uns in die Klänge der verschiedenen Sprachen entführen, die der Singer-Songwriter benutzt hat, um seinen Liedern mehr Musik zu verleihen: Wir werden von Dialekten, die, wie Noam Chomsky sagt, Sprachen ohne Armeen und Pässe sind - das geliebte Sardisch und ein erfundenes Genuesisch - bis zur sprachlichen Explosion seiner letzten Platten gehen. Für einen "anderen" De André, den es zu entdecken gilt.
Wir werden seine Recherchen zurückverfolgen und dabei Anekdoten erzählen, die auch in die Biografie der Person De André eintauchen. Ein kostbares Geflecht, das uns über das Lied und die Literatur hinausführt.
Emiliano Visconti lebt zwischen Frankfurt am Main und der Romagna. Er ist Organisator von Literatur- und Musikveranstaltungen und künstlerischer Leiter des Intermittenze Festivals in Riva del Garda. 10 Jahre lang war er künstlerischer Leiter des literarisch-musikalischen Festivals La Bellezza delle Parole in Cesena und Schöpfer des Rapsodia-Festivals, eines Wanderfestivals zwischen Romagna und Marche.
Als Absolvent der Alma Mater von Bologna in Musikwissenschaft bei Roberto Leydi ist er auch ein mündlicher Geschichtenerzähler, Rhapsode, aus der Welt der populären Musik, des Rock und der Umgebung. Von Radio Città del Capo in Bologna aus, wo er begann, hielt er Vorträge für Festivals, Gemeinden, Clubs, Schulen und Universitäten in ganz Italien und ab 2023 auch in Deutschland.
2014 veröffentlichte er zusammen mit Marco Aime ein Buch mit dem Titel "Je so pazzo: pop e dialetto nella canzone d'autore" (Je so crazy: pop and dialect in songwriting), das bei EDT erschienen ist.
Michela Murgia sagte über ihn: "Die vielleicht treffendste Definition für Emiliano ist 'kultureller Agitator'".
Das kleine EU-Land Slowenien, das an Italien, Österreich, Kroatien und Ungarn grenzt, ist geprägt von all diesen Einflüssen. Es ist ein Land mit gut 2 Millionen Einwohner:innen und einer großen literarischen Tradition.
Einer der bekanntesten Dichter ist Aleš Šteger: Geboren 1973, lebt er in Ljubljana, schreibt Gedichte, Erzäh-
lungen, Romane, Kinderbücher und Essays. Der Autor ist geprägt von der Region Südosteuropas, Österreichs
und Italiens. Vor allem Triest ist seine zweite Heimat, denn die Familie seiner Mutter stammt aus der östlichsten Stadt Italiens.
Er wird in Bremen aus neuen Texten lesen, und wir möchten mit ihm die wechselvolle Beziehung zwischen Slowenien und Italien erkunden, Triest und die geteilte Stadt Gorizia kennenlernen und den Karst, jenen zerklüfteten Bergzug, wo vor allem Faschismus, Krieg und Nachkrieg schmerzliche Spuren hinterlassen haben.
In Kooperation mit der Stadtbibliothek Bremen und dem Wallstein Verlag.
Lorenzo Amurri (1971−2016) war Musiker und Musikproduzent. 1997 begann er zu schreiben, nachdem er sich infolge eines schweren Skiunfalls Wirbelsäule verletzte und querschnittsgelähmt war. Fortan ist er an den Rollstuhl gefesselt, seine Hände kann er nicht mehr bewegen, vom alten Ich bleibt kaum etwas übrig. Nach langen, schmerzhaften Monaten in einer Reha-Klinik beschließt er, sich selbst noch mal eine Chance zu geben und kämpft sich zurück ins Leben. Wie nach einem langen Tauchgang kann endlich wieder Luft holen. Amurris autobiografische Erzählung ist atemberaubend intensiv. Kristallklar erzählt, emotional zutiefst ergreifend und flüssig im Stil, lässt sie uns mit dem Protagonisten leiden, hoffen, lachen. Es ist wie ein Sog, der uns dieses Buch kaum aus der Hand legen lässt.
Lesung: Ernst Walter Siemon, Baden-Baden mit Erläuterungen von Prof. Aldo Venturelli im Gespräch mit Dr. Ute Witassek
Der bekannte Liedermacher Mario di Leo und seine Tochter Stella singen und spielen „Canzoni della libertà und della Resistenza“.
Reinhold Joppich moderiert und liest aus Erzählungen von Camillieri, Dario Fo, Stefano Benni, Emilio Lusso und Ignazione Silone.
In Kooperation mit den Städtischen Museen Wetzlar.
Die wechselvolle Geschichte eines Buches, das erst nach 72 Jahren den Weg zu seinen italienischen Adressaten fand
Die ACIT La Spezia hat im Laufe des Jahres 2022 am Projekt der italienischen Übersetzung des Buches “Die Abetiner” von Ossip Kalenter (1950) gearbeitet. Das Buch, von Liviana Ferdeghini übersetzt, ist im Mai 2022 dank der Unterstützung der Stadt Lerici beim Verlag De Ferrari Genua, erschienen und wurde dann in Lerici offiziell präsentiert. Bis letztes Jahr war also das Buch den Einwohnern der kleinen Stadt Lerici (Abeti), denen es gewidmet war, unbekannt. Groß war die Überraschung, als man entdeckte, dass der Autor real existierende Personen aus der 30er-Jahren beschrieben hatte ...
So lautete eine am 18. Oktober 1950 im "Spiegel” veröffentlichte Rezension: “Kalenter hat seine Leute und seine Landschaft lange und liebevoll beobachtet: die südländisch beweglichen Spieβer, die Eigenbrötler und die Narren, die kühn geschminkten, doch unnahbaren Mädchen des Korso und nicht zuletzt die Statue der Madonna des Ortes. Sie erweist sich ‘bei näherem Zusehen als die heitere, in bezug auf Keuschheit recht unbedenkliche Aphrodite’”.
In der Überzeugung, das Buch sei nicht nur literarisch wertvoll, sondern würde auch einen originellen Beitrag zum Thema deutsch-italienischen Kulturbeziehungen leisten, bietet die ACIT La Spezia dank der VDIG eine Lesung der italienischen Übersetzung, die vom deutschen Originaltext begleitet sein wird.
Die von Chiara Cozzani eingeleitete Lesung übernimmt dann Chiara De Carolis.
Chiara Cozzani ist seit 1997 Vorsitzende der ACIT La Spezia. Bis 2017 war sie als Deutschlehrerin am Sprachgymnasium “Mazzini”, La Spezia, tätig. Die ehrenamtliche Tätigkeit für die ACIT war für sie eine bedeutende Ergänzung zum Lehrerberuf, nach der Rente stellt sie für sie die Möglichkeit dar, im Kultur- und indirekt auch im Schulbereich weiter aktiv zu sein.
Chiara De Carolis hat an der Universität Parma Fremdsprachen studiert. Von 2000 bis 2005 hat sie Schauspielkurse zuerst bei Teatro del Tempo in Parma, dann bei Fondazione Teatro Verdi in Pisa und bei Accademia Nazionale di Arte Drammatica “Silvio D’Amico” in Rom besucht. 2006 war sie Mitbegründerin des Theaterensembles “Scarti”. Sie nahm an den wichtigsten Produktionen des Theaterensembles teil, bis sie 2013 die Theatergruppe “Kraken Teatro” gründete. Mit “Kraken Teatro” hat sie folgende Theaterstücke inszeniert: “No, lei!”, “Malinconia”, “Malombra”, “Contatti Fallaci”, “Oriana e le altre”, “Sentimi”.
Am Ende der Veranstaltung, zu der wir unsere Mitgliedsgesellschaften und Partner herzlich einladen, besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder sich einfach mit unseren italienischen Freunden auszutauschen.
Datum: Donnerstag, 29.06.2023, 18 Uhr, Zoom, Einlass: 17.55 Uhr
Einleitung, Lesung: Chiara Cozzani, Chiara De Carolis
Zugangsdaten: über die VDIG per E-Mail
In deutscher Sprache.
Begleitveranstaltung des 70jährigen Jubiläums der VDIG, im Rahmen von Treffen ohne Grenzen - Incontri senza frontiere.
Gli Abetini. Fortuna e splendore di una cittadina del Mediterraneo
ACIT La Spezia fördert erste italienische Ausgabe von "Die Abetiner" von Ossip Kalenter
Im Rahmen des diesjährigen Lesemarathons der Vereinigung Deutsch-Italienischer Kultur-Gesellschaften e.V. (VDIG)
Rainer Steinkamp liest ausgewählte Passagen aus den bedeutendsten Werken von Italo Calvino. Einführung von Dora Balistreri, Kulturbüro der Italienischen Konsularagentur.
100 Jahre wäre Italo Calvino in diesem Jahr geworden! Der Schriftsteller gehört ohne Zweifel zu den meistgeschätzten des 20. Jahrhunderts, dessen Werke auch heute noch große Beliebtheit genießen – nicht nur in Italien, sondern weltweit.
Im Jahr 1923 in Kuba geboren wuchs Italo Calvino in Sanremo, in der italienischen Region Ligurien, auf, wo er nach einem abgebrochenen Studium der Agrarwissenschaft sich der Resistenza gegen den Nazi-Faschismus anschloss. Nach dem Krieg ging er nach Turin, begann als Journalist bei der kommunistischen Tageszeitung „L’Unità“ zu arbeiten und wurde Mitglied der der Kommunistischen Partei Italiens. Später übernahm er eine leitende Stelle beim Turiner Verlag Einaudi und traf dort auf bekannten Schriftsteller, wie Cesare Pavese oder Natalia Ginzburg, die sein literarisches Talent schnell entdeckten und ihn förderten.
Calvino blieb bis zu seinem Tod 1985 politisch engagiert, entwickelte jedoch früh eine Vorliebe für Science-Fiction und futuristischer Literatur. Diese, in Verbindung mit seiner ausgeprägten Begabung, die Welt in einer unheimlichen Schärfe zu beschreiben, machte ihn zu dem vielseitigen und außergewöhnlichen Schriftsteller, für den er heute noch gefeiert wird.
Eine Veranstaltung der Italienischen Konsularagentur und dem Hallenbad – Kultur am Schachtweg anlässlich der 23. Edition der Woche der Italienischen Sprache in der Welt.