Il paradiso è sempre altrove - Das Paradies ist immer woanders
Bremer Presse Club
Schnoor 27/28
Bremen
Il paradiso è sempre altrove - Das Paradies ist immer woanders
mit Daniela Hohmann und Ulrich Waller
Italien Sehnsuchtsland - Sehnsuchtsland Deutschland
Der Hamburger Theatermacher Ulrich Waller und Daniela Hohmann haben mit ihrem Team und Matteo Marsan vom Teatro Alfieri in Castelnuovo Berardenga die Sehnsüchte und die Realität der jüngeren gemeinsamen Geschichte beider Länder mit viel italienischem Lebensgefühl aufgearbeitet.
Im Sommer 2023 wird die idyllische kleine Piazza des Örtchens San Gusmè in der Provinz Siena zur Theaterbühne. Hier gelingt es den Schauspielern des St. Pauli Theaters, gemeinsam mit den italienischen Kollege*innen und den „Bruscellanti” (Laienschauspielern), das Publikum so zu begeistern, dass alle gemeinsam zum Abschluss „Bella ciao“ anstimmen.
Von dieser deutsch-italienischen Szenencollage aus Historie und Musiktheater, die von Peter Schneiders Generationenroman „Lenz” aus dem Jahr 1973 inspiriert war, ist ein Film entstanden. Diesen werden uns Ulrich Waller und Daniela Hohmann zeigen.
Der Film behandelt die Zeit zwischen 1969 und 1978. Damals erhoffte sich die deutsche Linke in Italien unter Berlinguer die Emanzipation von den real existierenden sozialistischen Staaten und von Moskau und unter dem Christdemokraten Aldo Moro eine friedliche Revolution der Gesellschaft. Allerdings gab es auch den Neofaschismus mit Bombenattentaten. Die neu entstandene linke Subkultur und der neue Umgang mit der Psychiatrie begeisterten eine junge Generation. Forderungen nach Mitbestimmung, Emanzipation, Senkung der zu hohen Mieten, Umweltschutz und die Frage „Wie wollen wir leben?“ waren damals schon aktuell.
In dem aufgezeichneten Theaterstück werden Personen, die sich in den 1970er Jahren kennengelernt haben, bis in die Gegenwart begleitet, in der sich immer noch die Frage stellt: „Wie wollen wir heute leben?“ Das Theaterstück begeistert durch seine Authentizität. Die Schauspieler und die Bühne bilden das Panorama eines italienischen Dorfes aus den 1970er Jahren. Es erscheinen der christdemokratische Parteisekretär, der kommunistische Bürgermeister, die Parteisekretärin der PCI mit ihrer linksradikalen Tochter, ein nach rechts driftender Sohn, drei junge Deutsche und alte Partisanen. Und man erlebt ein herrliches Fest der „Unità“.
Das Film- und Theaterprojekt von, Dania Hohmann, Matteo Marsan und Ulrich Waller stand unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Rom. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Rom sowie der Blaubart Film- und Theaterproduktions GmbH.
Eine Kooperationsveranstaltung der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Bremen mit der Internationalen Friedenschule Bremen.