
„Amemone, eine Gastwirtin weithin berühmt und von tadellosestem Ruf“

Hessisches Landesmuseums (Seiteneingang)
Brüder-Grimm-Platz 5
Kassel
„Amemone, eine Gastwirtin weithin berühmt und von tadellosestem Ruf“
von Dorothea Rohde (Universität zu Köln)
Die ökonomische und soziale Rolle von Frauen in Pompei und anderen italienischen Städten während der römischen Kaiserzeit
In der römischen Kaiserzeit prägten Frauen das städtische Leben wesentlich mit – ökonomisch wie sozial. Trotz gesellschaftlicher Normen, die Frauen auf das Haus beschränkten, waren sie oft gezwungen, zum Haushaltseinkommen beizutragen. In Läden, Werkstätten und Kneipen agierten sie als Händlerinnen, Handwerkerinnen oder Buchhalterinnen. Inschriften und Darstellungen unterschätzen ihre Rolle häufig, doch ökonomische Notwendigkeiten und rechtliche Spielräume erlaubten ihre Teilhabe am ökonomischen Geschehen. Orte wie tabernae dienten darüber hinaus als soziale Treffpunkte, in denen Frauen als Akteurinnen wirkten. Sie stärkten Nachbarschaften, verbreiteten Informationen und trugen zur urbanen Gemeinschaftsbildung bei – als zentrale, wenn auch oft unsichtbare, Trägerinnen des öffentlichen Lebens.
Winckelmann Vortrag in Verbindung mit Hessen Kassel Heritage, der Deutsch-Italienischen Gesellschaft und dem Verein Kasseler Freunde der Antike