Auf den Spuren von Johann Friedrich Overbeck in der ewigen Stadt. Von Lübeck nach Rom
Volkshochschule, Aula
Falkenplatz 10
Lübeck
Auf den Spuren von Johann Friedrich Overbeck in der ewigen Stadt. Von Lübeck nach Rom
von Dr. Brigitte Heise, Lübeck
Johann Friedrich Overbeck ist zweifellos Lübecks berühmtester Maler. Seine internationale Karriere machte er allerdings nicht in seiner Heimatstadt, sondern in Rom. Bereits 1806 – als Siebzehnjähriger – verließ er Lübeck, um zum Studium nach Wien zu gehen. Dort gründete er mit Gleichgesinnten den „Lukasbund“, eine erste sezessionistische Bewegung in der Kunst. Die jungen Leute wollten auf der Basis der christlichen Religion die Malerei revolutionieren. Das schien ihnen nur in Rom möglich, das sie nach dem spektakulären Bruch mit der Wiener Akademie 1810 erreichten.
Overbecks Bilder werden heute hoch gehandelt, dennoch ist seine streng religiöse Malerei nicht leicht zu vermitteln. Seinen Spuren in Rom zu folgen, heißt einerseits seinen Lebensweg nachzuvollziehen, zum anderen aber die Wurzeln und die Zielsetzung seiner Kunst zu verstehen. Rom wurde zu Overbecks Wahlheimat, aber stets fühlte er sich seiner Heimat tief verbunden. Das beweisen die vielen Briefe, die er nach Lübeck schrieb, und eines seiner Hauptwerke: „Italia und Germania“ – Sinnbild seines Lebens zwischen zwei Nationen.
Dr. Brigitte Heise ist Kunsthistorikerin und den Lübeckern vor allem als ehemalige Leiterin des Museums Behnhaus/Drägerhaus bekannt. Der Kunst der deutschen Romantiker in Italien gilt ihr besonderes Interesse.