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Hommage an Vittore Carpaccio. Ein restauriertes Meisterwerk und die Malerei Venedigs um 1500

Vittore Carpaccio_Die Grabbereitung Christi_web
20.11.
bis
06.04.

Veranstaltungsort:

Kulturforum Berlin, Gemäldegalerie
Johanna-und-Eduard-Arnhold-Platz/Matthäikirchplatz
Berlin

Hommage an Vittore Carpaccio. Ein restauriertes Meisterwerk und die Malerei Venedigs um 1500

Die „Grabbereitung Christi“ ist eines von zwei großformatigen Meisterwerken Vittore Carpaccios (um 1465–1525/26), mit denen der venezianische Künstler in der Gemäldegalerie vertreten ist. In den letzten Jahren wurde das Gemälde umfassend untersucht und restauriert. 500 Jahre nach Carpaccios Tod erstrahlen die Farben des Werkes nun wieder in ihrer ganzen Pracht. „Die Grabbereitung“ steht im Mittelpunkt einer Sonderpräsentation, die auch andere venezianische Gemälde aus eigenem  Bestand, grafische Werke aus dem Kupferstichkabinett sowie die Reproduktion einer Tafel aus Aby Warburgs „Bilderatlas Mnemosyne“ umfasst.

Die Ausstellung stellt die „Grabbereitung“ in ihren inhaltlichen und künstlerischen Kontext, indem sie den Vergleich mit Werken von Giovanni Bellini, Cima da Conegliano, Palma il Vecchio, Francesco Bissolo und Carpaccio selbst ermöglicht. Darüber hinaus werden zwei wertvolle Leihgaben aus dem Kupferstichkabinett gezeigt: eine Vorzeichnung von Carpaccio, die den toten Christus wiedergibt, und ein Stich von Andrea Mantegna, der dem venezianischen Maler als Inspiration diente.

Carpaccios „Grabbereitung Christi“

Die „Grabbereitung Christi“ ist ein ebenso bemerkenswertes wie geheimnisvolles Werk. Anstelle der üblicheren Beweinung wählte der Maler den Moment zwischen dem Tod Christi am Kreuz und seiner Auferstehung: Im Bildzentrum ist der Leichnam Christi aufgebahrt, dahinter wird das Grab geöffnet und Joseph von Arimathia bereitet die Waschung des Leichnams vor. An einen Baum gelehnt sitzt ein meditierender Greis, vermutlich Hiob als alttestamentlicher Vorläufer Christi. Viele in eine  Ideallandschaft gesetzte erzählerische Details betonen den Gegensatz zwischen Leben und Tod: Schädel und Teile von Skeletten im Vordergrund, musizierende Hirten in der Bildmitte.

Für den Hamburger Kunsthistoriker Aby Warburg war die „Grabbereitung Christi“ so bedeutend, dass er sie 1929 neben Werken von Donatello und Raffael in seinen „Bilderatlas Mnemosyne“ aufnahm.  Die Originaltafel aus dem Bilderatlas wurde für diese Sonderpräsentation reproduziert.

Umfassend untersucht und restauriert

Der schlechte Zustand des Gemäldes führte zu einer umfassenden Restaurierung, die von der ehemaligen Chefrestauratorin der Gemäldegalerie, Babette Hartwieg, durchgeführt wurde.  Firnisschichten und frühere Retuschen hatten sich verfärbt und mussten entfernt werden. Die zusammen mit dem Rathgen-Forschungslabor durchgeführten Untersuchungen hatten gravierende Veränderungen bestimmter Farbpartien ergeben, die bei der Wahl der Restaurierungsverfahren zu berücksichtigen waren. Den Besucher*innen werden Informationen in unterschiedlicher Tiefe zu den Untersuchungsergebnissen wie auch zu den durchgeführten Restaurierungsmaßnahmen an die Hand gegeben.

Informationen: www.smb.museum

Quelle: Staatliche Museen zu Berlin
Abb.: Vittore Carpaccio: Die Grabbereitung Christi, ca. 1515-1520 (Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Thuja Seidel; Public Domain Mark 1.0)

 

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