Bei diesem Museum ist die architektonische Hülle zugleich das faszinierendste Ausstellungsstück. Baulich kaum verändert, lässt uns der Palast des legendären Condottiere Federico da Montefeltro und seines Sohnes Guidobaldo in die Welt der Frührenaissance eintauchen. In diesem Rahmen haben wir uns die Gesprächsrunden vorzustellen, die Baldassare Castiglione in seinem berühmten Libro del Cortegiano
schildert! Seine mobile Einrichtung hat der Palast zwar weitgehend eingebüßt; umso mehr ist jedoch von der wandfesten Ausstattung erhalten: Fußböden, Portalrahmungen, Türflügel, Kamine, Täfelungen und Wandschränke von erlesener Qualität. Vor allem aber tritt uns
die architektonische Struktur in aller Klarheit vor Augen.

Heute bilden die Säle des Palastes den passenden Rahmen für die Schätze der Galleria Nazionale delle Marche, darunter Hauptwerke der Frührenaissance wie die Geißelung Christi von Piero della Francesca und die Ansicht einer Città ideale eines unbekannten Meisters.

Andreas Cante studierte Kunstgeschichte und Geschichte an der FU Berlin und promovierte über ein Thema zur deutschen Renaissance. Nach freiberuflicher Tätigkeit für die Denkmalpflege gehört er seit 2006 als Studienleiter zum Team des kunstforums matthäus in Hamburg, für das er u.a. Studienreisen in die Kunstlandschaften Oberitaliens durchführt.

In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck.